Andacht vom 20. September
Shalom ich wünsche euch einen gesegneten und erfreulichen Tag, in den Armen Jesus Christus. Jesus allein soll über allen in deinem Leben stehen, lasse dich voller Vertrauen in seine Arme fallen. Habe allezeit Freude im Herrn, denn er hat großes für dich getan.
Hilfe in der Not
Apostelgeschichte 11, 27-30 In diesen Tagen aber kamen Propheten von Jerusalem hinab nach Antiochia. Und einer von ihnen, mit Namen Agabus, trat auf und zeigte durch den Geist eine große Hungersnot an, welche über den ganzen Erdkreis kommen sollte; welche dann auch eintrat unter dem Kaiser Claudius. Da beschlossen die Jünger, dass ein jeder von ihnen gemäß seinem Vermögen den Brüdern, die in Judäa wohnten, eine Hilfeleistung senden solle; das taten sie auch und sandten es durch die Hand von Barnabas und Saulus an die Ältesten.
In diesem Absatz treten zum ersten Mal Propheten auf, die in der Frühkirche eine sehr wichtige Rolle spielten. Apostelgeschichte 13, 1; 15, 32; 21, 9. 10 werden sie nochmals erwähnt.
Du musst zwischen drei verschiedenen Führungsgruppen der Urgemeinde unterscheiden. 1. Es gab Apostel, deren Autorität nicht an einen bestimmten Ort gebunden war; sie wurden von allen Gemeinden anerkannt. Die Menschen sahen in ihnen realerweise die Nachfolger Jesu Christi. 2. Es gab die Ältesten, die in den einzelnen Gemeinden die Amtspflichten ausübten. Ihre Autorität beschränkte sich auf den Ort, an dem sie eingesetzt waren. Sie waren örtliche Beauftragte der örtlichen Gemeinde. 3. Es gab die Propheten. Ihre Funktion ergibt sich aus ihrem Namen. Das Wort Prophet bedeutet sowohl voraussagen als auch weissagen. Die Propheten sagten künftige Ereignisse voraus; doch in noch stärkeren Maße weissagten sie den Willen Gottes. Sie waren an keinen bestimmten Ort gebunden und an keine bestimmte Gemeinde, sondern bloß Menschen, die ein gottnahes Leben führten. Sie besaßen kein Zuhause und keine Bindung, sondern wiesen die Menschen überall auf Gott hin. Diese Männer waren hochgeachtet.
Die Lehre der zwölf Apostel, die etwa um das Jahr 100 nach Christus entstanden ist, enthält die erste Gottesdienstordnung der Gemeinde. Die Ordnung der Eucharistie, das Sakrament des heiligen Abendmahls, ist darin zwar festgelegt worden, doch dann heißt es weiter, die Propheten könnten den Gottesdienst nach ihrem Belieben durchführen. Die Menschen wussten, dass die Propheten besondere Gaben besaßen. Doch waren damit auch besondere Gefahren verbunden. Es kam vor, dass jemand die Laufbahn eines Propheten nicht aus edlen, sondern auf niedrigen Beweggründen einschlug. Es gab falsche Propheten, die nur auf die Mildtätigkeit der Gemeinden abgesehen hatten und nur auf Kosten dieser Mildtätigkeit lebten. Habe immer einen wachsamen Geist und bitte um die Gabe der Geisterunterscheidung.
Die Lehren der zwölf Apostel wird denn auch vor Propheten gewarnt, die während eines Gesichts um Geld für eine Mahlzeit bitten; und die Menschen werden angewiesen, den Propheten lediglich für eine Nacht Gastfreundschaft zu gewähren. Wer den Wunsch äußerte, länger zu bleiben, sei ein falscher Prophet. Die Propheten waren die Wanderer Gottes der Frühkirche. Sie waren wie die Zimmermannsleute auf der Falz. Sie durchstreiften das Land und bekamen Eindrücke von Gott für die Gemeinde Jesus. Die Propheten wurden sehr ernst genommen, auf ihnen lag großes Vertrauen der Gemeinde. Auch heutzutage gibt es viele falsche Propheten sei es aus Mangel an Erkenntnis oder aus mutwilliger Absicht, falsch bleibt falsch. Viele Christen geben heute ihre Eindrücke weiter und denken sie bekommen diese Einrücke von Gott, dabei entstehen sie in ihrer Gedankenwelt. Auch diese Art von Falsch kann dich töten und dich in die Irre führen. Auch diese Art von Falsch, müssen in der Gemeinde zum Schweigen gebracht werden.
Der hier geschilderte Vorfall ist sehr bezeichnend. Er veranschaulicht, wie sehr die ersten Christen die Einheit der Gemeinde verwirklichten. Als in Palästina eine Hungersnot ausbrach, war der erste Gedanke der Gemeinde in Antiochien, wie man den Menschen dort helfen könne. Damals wussten die Menschen, dass sie alle Glieder des Leibes Jesu Christi waren. Es war unvorstellbar für sie, dass sich ein Teil der Gemeinde in Not befand, ohne dass die anderen etwas dagegen unternahmen. Sie waren noch weit entfernt von einem nur kirchengemeindlichen Standpunkt. Sie besaßen vielmehr jenen visionären Weitblick, der die Gemeinde als Ganzes im Auge hat. Sie waren nicht bloß Angehörige der Gemeinde zu Antiochien, sondern Glieder der Gemeinde Jesu Christi.
Wie sieht es heute aus in der Gemeinde, im Leib Christi? Heute herrscht viel Uneinheit und viele Menschen leiden Mangel, wobei andere im Überfluss leben. Es herrscht kein Gleichgewicht, sondern ein Ungleichgewicht in der Gemeinde. Gemeinden sind oftmals kaum von der Welt zu unterscheiden, weil jeder sein eigenes Süppchen kocht und dann noch allein vertilgt. Gott sehnt sich so sehr nach Einheit seiner Gemeinden, für diese Einheit ist Jesus Christi ans Kreuz gegangen. Sei dankbar dafür und bete zu Gott um Einheit in seinem Leib. Gehe du voran und lebe die Gott gewollte Einheit, stehe für die Einheit im Leib Christi, Maranatha!
Gottes Schutz, Segen und Frieden
Euer Thorsten Thiem