Andacht vom 09. November (Menschen folgen keinen Worten, sie folgen Taten)
(Andacht erscheint zurzeit, wegen Krankheit nicht regelmäßig)
Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und friedlichen Tag, in den Armen Jesus. Solange es an dir liegt, halte Frieden mit jedermann. Behandle alle Menschen so wie du auch behandelt werden möchtest!
Menschen folgen keinen Worten, sie folgen Taten
Lukas 19, 1-10
Und er ging hinein und zog durch Jericho.
Und siehe, da war ein Mann, genannt Zachäus, ein Oberzöllner, und der war reich.
Und er begehrte, Jesus zu sehen, wer er sei, und konnte es nicht wegen der Volksmenge; denn er war klein von Person.
Da lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerbaum, damit er ihn sähe; denn dort sollte er vorbeikommen.
Und als Jesus an den Ort kam, blickte er auf und sah ihn und sprach zu ihm: Zachäus, steige eilends herab; denn heute muss ich in deinem Hause einkehren!
Und er stieg eilends herab und nahm ihn auf mit Freuden.
Als sie es aber sahen, murrten sie alle und sprachen: Er ist bei einem sündigen Mann eingekehrt, um Herberge zu nehmen!
Zachäus aber trat hin und sprach zum Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen, und wenn ich jemand betrogen habe, so gebe ich es vierfältig zurück.
Jesus sprach zu ihm: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, dieweil auch er ein Sohn Abrahams ist;
denn des Menschen Sohn ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist.
Jericho war eine reiche und bedeutende Stadt. Sie lag im Jordantal und beherrschte sowohl die Zufahrtsstraße nach Jerusalem als auch die Flussübergänge in das Gebiet jenseits des Jordans. Jericho hatte einen ausgedehnten Palmenwald und weltberühmte Balsamhaine, deren Duft kilometerweit die Luft erfüllte. Auch die Rosengärten von Jericho waren weit und breit bekannt. Jericho wurde die „Stadt der Palmen“ genannt. Josephus spricht von „einer herrlichen Landschaft, die fetteste Gegend Palästina“. Jericho verdankte seinen weltweiten Ruf als Stadt der Datteln und des Balsams den Römern. Alle diese Dinge trugen dazu bei, dass Jericho im Hinblick auf die Steuer- und Zolleinnahmen zu den bedeutendsten Städten Palästinas gehörte. Die Steuereinnehmer kassierten Steuern davon und gelangten auf erpresserische Weise zu Reichtum (Lk5, 27-32). Zachäus hatte die höchste Stufe in seinem Beruf erklommen und war daher der bestgehasste Mann in seinem Bezirk. Der Bericht über Zachäus zerfällt in drei Teile.
Zachäus war reich, jedoch keineswegs glücklich. Unausweichlich war er immer mehr vereinsamt, da er sich durch sein Verhalten selbst aus der Gesellschaft ausgeschlossen hatte. Als er nun von Jesus hörte, der die Zöllner und Sünder willkommen hieß, hoffte er im Stillen darauf, dass er auch für ihn ein gutes Wort finde. Gehasst und verachtet von den Menschen, trachtete Zachäus nach der Liebe Gottes. Er hatte eine tiefe Sehnsucht nach Liebe, Frieden und Wärme, ihm hungerte nach Gemeinschaft mit Menschen. Er hat von alledem Wundertaten und Worten Jesus gehört und wollte jetzt auch diese Wunder erleben. Er wollte den Jesus kennenlernen von dem mittlerweile das ganze Land sprach. Dass Herz aller Menschen sehnt sich nach Liebe, nach der Liebe die über alle Umstände hinaus Bestand hat. Die Liebe die sich von nichts erschüttern lässt und durch blindes Vertrauen geprägt ist. Die Liebe die einen das Böse nicht nachträgt und kein falsches Zeugnis über einen ausspricht Diese Liebe findest du nur in und durch Jesus Christus.
Zachäus wollte Jesus unter allen Umständen sehen und ließ sich durch nichts von diesem Plan abbringen.Sich in die Menschenmenge zu begeben, bedeutete in diesem Fall eine mutige Tat, denn manch einer nahm die Gelegenheit wahr, um dem kleinen Zachäus einen Knuff oder Stoß zu versetzen. So etwas durfte man sich nicht entgehen lassen! So kam es, dass Zachäus an diesem Tage dem Gedränge entkam, halb Grün und Blau von den Püffen und Stößen, die er erhalten hatte, ohne etwas von Jesus gesehen zu haben. Deshalb lief er Jesus voraus und erklomm einen Maulbeerfeigenbaum, einem Baum mit weitgebreiteten Ästen, der sich leicht erklettern ließ. Für Zachäus war dies alles nicht leicht, doch mit dem Mute der Verzweiflung schaffte der kleine Mann es schließlich doch. Lasse auch du dich niemals abhalten deiner Berufung nachzugehen, der Heilige Geist wird dir immer die Überwindungskraft geben die du brauchst. Gott gibt dir immer das Wollen und das Gelingen, wenn du dich mit ganzen Herzen und Verstand nach ihn ausrichtetest. Hallte fest an deinen Glauben über alle Umstände und Anfechtungen hindurch, du bist niemals allein, Jesus ist immer und überall bei dir, wenn du das möchtest.
Zachäus unternahm Schritte, mit denen er vor aller Augen bewies, dass er sich gewandelt hatte. Als Jesus ihm ankündigte, er werde an diesem Tage in seinem Hause einkehren, merkte Zachäus, dass er einen einzigartigen Freund gefunden hatte und traf umgehend eine wichtige Entscheidung. Er beschloss, die Hälfte seiner Güter den Armen zu geben; auch die andere Hälfte wollte er nicht für sich behalten, sondern damit seine Betrügereien wieder gutmachen, deren er sich selbst schuldig bekannte. Mit dieser Wiedergutmachung ging er weit über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinaus. Nur wenn es sich um vorsätzlichen Diebstahl unter Anwendung von Gewalt handelte, musste der Schaden nach dem Gesetz vierfach ersetzt werden(2Mos21, 37). Handelte es sich dagegen um bloßen Diebstahl, bei dem das Diebesgut zurückerstattet wurde, dann brauchte nur der zweifache Wert ersetzt werden(2Mos22, 3. 6). Wer seine Sünden freiwillig bekannte, sollte seine Schuld voll erstatten und darüber hinaus noch ein Fünftel seiner Schuld zusätzlich hinzufügen(4Mos5, 7). Zachäus jedoch war entschlossen, weit mehr zu tun, als das Gesetz es vorschrieb. Er bewies durch seine Taten, dass er ein anderer Mensch geworden war. Bei einer Verhandlung machten einmal mehrere Frauen Zeugenaussagen, nur eine schwieg beharrlich. Als sie noch einmal besonders dazu aufgefordert wurde, verweigerte sie abermals die Aussage. Auf die Fragen, weshalb sie nicht als Zeugin auftreten wolle, erwiderte sie: „Vier von den Frauen, die eben als Zeugen aufgetreten sind, schulden mir Geld, so dass meine Familie halbverhungert ist, weil ich nichts zu essen kaufen kann“. Eine Zeugenaussage, die nicht durch Taten des Aussagenden gestützt wird, aus denen seine Aufrichtigkeit hervorgeht, ist absolut wertlos. Jesus verlangt von Dir nicht bloß, dass du dich mit Worten änderst; du sollst vielmehr dein ganzes Leben ändern. Du sollst nicht nur mit deiner Zungen, mit deinen Worten lieben, du sollst die Liebe leben, sie soll sichtbar in deinen Leben sein. Liebe ist immer etwas aktives, Liebe bleibt nicht handlungslos. Ändere dein Leben durch und durch, deine Veränderung durch Jesus Christus soll sichtbar sein für alle Menschen. Damit sie an dir erkennen können wer Jesus Christus ist. Menschen folgen keinen Worten, sie folgen Taten. Jesus hat nicht nur gepredigt, mit Worten um sich geschmissen, sondern er hat die Menschen mit Taten überzeugt, mit seiner Treue. Das Wort und seine Taten bildeten eine Einheit, seine Worte wurden immer auch zu Taten.
Die Begebenheit schließt mit den Worten: „Des Menschen Sohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist“. Bei der Deutung des Wortes verloren musst du beachten, dass im Neuen Testament damit nicht gemeint ist: verdammte oder verurteilte. Es bedeutet ganz schlicht, dass jemand nicht dort ist, wo er hingehört, sondern am falschen Platz. Wir bezeichnen als verloren, das von seinem eigentlichen Platz verschwunden ist und wenn du es wiederfindest, stellst du es wieder an den ihm zukommenden Platz.
In diesem Sinne ist verloren, wer sich von Gott entfernt; und wiedergefunden, wer als gehorsames Kind den rechten Platz im Hause des himmlischen Vaters einnimmt. Nehme auch du deinen Platz im Reich Gottes ein, deinen dir zugedachten Platz. Den Platz an dem du die größte und meiste Effektivität im Reich Gottes erlangst.
Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Thorsten Thiem