Andacht vom 20. Dezember (Habe ein gutes Gespür wie die Praktiken deiner Kultur zu verstehen sind!)
(Andacht erscheint zurzeit, wegen Krankheit nicht regelmäßig)
Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und besinnlichen Tag, in den Armen Jesus Christus. Lobe und Preise seinen wunderbaren Namen, er hat dich vom Tod befreit. Keine Macht der Finsternis kann dir etwas anhaben, denn du stehst unter dem Schutz des Höchsten!
Habe ein gutes Gespür wie die Praktiken deiner Kultur zu verstehen sind!
1Korinther 11,14
Oder lehrt euch nicht auch selbst die Natur, dass, wenn ein Mann langes Haar hat, es eine Unehre für ihn ist?
Du solltest als Christ ein gutes Gespür dafür haben, wie deine Praktiken in deiner Kultur verstanden werden, besonders in Bezug auf ehrenwertes Verhalten. Das heißt nicht unbedingt, dass du als Gläubiger immer versuchen solltest, dich deiner Kultur anzupassen und eine bessere Beziehung zu ihr zu finden. Mehr noch, wenn Menschen kaum einen oder gar keinen Unterschied zwischen sich selbst und Christen sehen, haben sie auch keinen Grund, die Lebensveränderung in Betracht zu ziehen, die folgt, wenn man Christus annimmt. Dieses gilt natürlich nicht nur für dein Aussehen und deine Kleidung, sondern für dein ganzes Verhalten in der Kultur in der du lebst. Manchmal zeigt sich geistliches Einfühlungsvermögen darin, gesellschaftlichen Normen entgegenzukommen, solange sie nicht gegen biblische Gebote, Anweisungen oder Prinzipien verstoßen. Auch die ethischen Prinzipien sollten hier zu 100% Beachtung finden. Doch Gott hat sein Volk auch dazu berufen, sich deutlich von der Gesellschaft zu unterscheiden, sodass die Menschen den Gegensatz zwischen der Nachfolge Christi und dem Leben der Welt sehen können(vgl. 2Kor6, 17; 1Petr2, 9). In dieser Passage des 1Korintherbriefes geht es um Gottes allgemeinen Wunsch, dass sich Männer und Frauen äußerlich voneinander unterscheiden. Paulus benutzt das Beispiel der Haartracht, weil das in der Kultur damals als ein bedeutendes Thema war. Er sagt, dass die Haarlänge als Unterscheidungsmerkmal zwischen Mann und Frau dienen sollte. Das Haar einer Frau war normalerweise länger als das Haar eines Mannes, wodurch auch zum Ausdruck kam, dass die Würde und den Wert ihrer Weiblichkeit annahm. Genauer gesagt wurde das Haar einer Frau als Teil ihrer „Zierde“ gesehen(1Kor11, 15). Das Haar eines Mannes sollte dagegen kürzer sein.
Zu Paulus Zeiten trugen Frauen entweder eine Kopfbedeckung oder steckten die Haare auf, um Sittsamkeit, Respekt für ihre Ehemänner und Würde auszudrücken. Im 1 Korinther 11, 6 steht geschrieben: Denn wenn sich ein Weib nicht verhüllen will, so lasse sie sich das Haar abschneiden! Nun es aber einem Weibe übel ansteht, sich das Haar abschneiden oder abscheren zu lassen, so soll sie sich verhüllen. Damals galt es als Zeichen freier Moral und sexueller Promiskuität(d.h. außerehelichen Sex zu haben), wenn eine Frau ihre Haare offen trug. Die Kopfbedeckung bzw. das Aufstecken der Haare bedeutete, dass sie als Frau respektiert und geehrt wurde. Es zeigte den Anstand, das Geheimnisvolle, den Wert und die Herrlichkeit einer Frau. Wie bereits erwähnt war das Tragen einer Kopfbedeckung bzw. Aufstecken der Haare damals kulturell bedingtes Zeichen. Obwohl Kleidung und Körperbedeckung heute kulturell anders sind, gelten die Prinzipien des Respekts, der Würde und Ehre für alle Zeiten und Kulturkreise. Besonders bei diesen Bibelabschnitt ist bitte die Kulturelle Zeit- und Ortsverschiebung zu beachten und nicht eins zu eins einzufordern. Im Bezug dieses Bibelabschnittes bin ich schon einige Male aufgefordert worden mir die Haare zu kürzen. Auch die Pflicht der Kopfbedeckung einer Frau im Gebet und Versammlungen ist ein beliebter Diskussionspunkt indem die eins zu eins Umsetzung gefordert wird.
Eine christliche Frau und auch Mann sollte sich anständig, würdevoll und mit Bedacht kleiden, um Gott zu ehren, andere zu respektieren und nicht unangemessene Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Dieses Prinzip ist besonders relevant für modebewusste Frauen und Männer. Im Grunde ist es zwar nicht verkehrt modisch zu sein oder schöne Kleidung wertzuschätzen, nur sollten sich Gottgefällige nicht zu sehr nach der Welt richten. Die Welt hat nicht zum Ziel, Gott zu gefallen oder seine Heiligkeit widerzuspiegeln. Gottes Wort gibt im Neuen Testament nur wenige Anweisungen für junge Frauen(2Tim2, 9-10; 5, 2; Tit2, 4-5), doch Sittlichkeit und Reinheit sind jedes Mal ein zentrales Thema. Es wär also unverantwortlich, das als nebensächlich zu betrachten. Wenn sich Frauen zur Ehre Gottes anständig anziehen, erhöhen sie ihre von Gott gegebene Schönheit, ihre Würde und ihren Wert.
1Timotheus 2,9
Ebenso will ich, dass die Frauen sich in Würde schmücken, mit Anstand und Besonnenheit, nicht mit kunstvoll geflochtenen Haaren oder Gold oder Perlen oder teuren Gewändern,
Hier finden wir als Teil der Anweisung, die Gott Paulus in Bezug auf Anbetung und Ehrerbietung gegeben hat, es drückt den Wunsch Gottes aus, das sich christliche Frauen angemessen anziehen und dezent schmücken sollen(d.h. den Körper bedecken, anstatt sinnlich zu entblößen).
„Anstand“ bedeutet, sich so zu kleiden, dass man keine unangebrachte Aufmerksamkeit auf seinen Körper zieht, sondern durch sein Erscheinungsbild Respekt vor Gott ausdrückt sowie Reinheit und Ehre widerspiegelt. Dieses Prinzip gilt für alle Situationen, ist aber besonders in der Anbetung und dem christlichen Dienst relevant, durch die unsere Aufmerksamkeit auf Gott gelenkt werden soll, nicht auf Menschen. Ich möchte hier ausdrücklich erwähnen das, das auf Männer genauso zutrifft wie auf Frauen. Es gibt keinen Grund für uns Männer uns bei dieser Bibelstelle zurückzulehnen und auf die Frauen zu schauen, um sie dann anhand dieser Bibelstellen zu ermahnen.
Die Quelle der Anständigkeit liegt im Herzen bzw. dem inneren Charakter deiner Person. Anständigkeit ist der äußere Ausdruck innerer Reinheit. Oft wird Kleidung als Ausdruck unserer Individualität angesehen, doch das sollte nicht unser Hauptanliegen sein. Als Jünger Jesu sollte sich dein Verhalten um Christus drehen, nicht um dich selbst. Dein Hauptziel sollte nie darin bestehen, Aufmerksamkeit auf dich selbst zu ziehen, besonders nicht auf körperliche oder sinnliche Weise. Bitte jetzt nicht den Satz „ich mache das nur für mich“, diese Ausrede ist sehr flach. Jeder Mensch der sich reizend kleidet, kleidet sich so um zu „reizen“ nicht für sich selbst. Er möchte Aufmerksamkeit erwecken und gesehen werden. Durch Kleidung moralisch und geistlich unreine Gedanken hervorzurufen, ist genauso falsch wie Begierde, die dadurch entsteht. Zwar hast du letztendlich keine Macht über die Gedanken anderer, so kannst du aber doch bestimmte Dinge tun oder sein lassen, die es anderen erleichtert, ihre Gedanken zu zügeln. Wenn du in der Wahl deiner Mode, keine Rücksicht auf andere nimmst, bist du egoistisch. Damit erweist du dich als überragend „nicht Empathisch“, dir ist es egal was andere Denken und was andere Schwierigkeit bereitet. Als Christ solltest du deine Kleidung und dein Verhalten nicht nur von deinen persönlichen Vorlieben bestimmen lassen, sondern auch an das geistliche Wohl anderer denken(vgl. Gal5, 13; Eph4, 27; Tit2, 11-12). Besonders Frauen sollten das nicht vergessen, da Männer im allgemeinen leichter durch Visuelles erregbar sind.
Die Modeindustrie stellt viele Produkte her, die extra dafür gemacht sind, die Sinnlichkeit und Sexualität des Körpers hervorzuheben. Es ist ein trauriges Zeugnis der Gemeinde, wenn sich Christen die Freiheit nehmen, biblische Maßstäbe in Bezug auf Kleidung zu missachten und sich stattdessen nach der anzüglichen Mode der Welt richten. In einer Zeit sexueller Freizügigkeit sollte sich die Gemeinde ganz Bewusst durch ihr Verhalten und dem Erscheinungsbild abheben, die sich über Gottes Wunsch nach Anstand, Reinheit und Zurückhaltung lustig macht. Wie du dich anziehst, ist ein wichtiger Bestandteil des Bildes, das du für andere abgibst, sei es für deine Bekannten oder Fremde. Dein Erscheinungsbild als Christ sollte von seiner Gottesbeziehung geprägt sein und sich nicht von der Mode oder Medien bestimmen lassen(vgl. Römm12, 1-2). Nicht Germany next Topmodel, sondern Gottes next Topchrist.
Viele Christen und Leiter christlicher Dienste gehen mit diesem Thema um, als sei es irrelevant für das geistliche Leben eines Menschen. Selten oder nie sprechen sie es direkt an. Dabei hat die Modeindustrie in der heutigen Gesellschaft einen der größten und einflussreichsten Märkte inne, besonders bei jüngeren Menschen. Dein geistliches Leben sollte sich auf alle anderen Lebensbereiche auswirken, und dazu gehört auch deine Kleidung. Es ist kein Zufall, dass in einer der wenigen Stellen, in der sich die Bibel direkt an junge Frauen wendet, sie das Thema der anständigen Kleidung anspricht. Natürlich sollte man diesen biblischen Maßstab nicht Menschen auferlegen, die Christus nicht kennen, und auch bei neuen Christen muss man nachsichtiger sein. Doch von reiferen Christen muss man erwarten können, dass sie auf andere Rücksicht nehmen und den biblischen Maßstab demütig annimmt. Dieser Anspruch zählt natürlich nicht nur im sonntäglichen Gottesdienst, sondern allezeit. Denn du bist 7 Tage, 24 Stunden Christ, du bist immer zu 100% Christ.
Dein Christsein sollte keine Freizeitbeschäftigung sein, wenn es so ist, dann solltest du mal über deine Gottesbeziehung nachdenken und Buße tun. Denn du schadest damit nicht nur dir selbst, sondern dem ganzem Reich Gottes und somit auch Gott selbst.
Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Thorsten Thiem