Andacht vom 18. Oktober (Deine Vorurteile sind nicht aus Gott!)
(Andacht erscheint zurzeit, wegen Krankheit nicht regelmäßig)
Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und besinnlichen Tag. Höre was der Herr, dein Gott dir sagen möchte und freue dich allezeit an ihm. Hebe deine Hände auf zum Gebet und lobe und preise seinen wunderbaren Namen allzeit, dein ganzes Leben soll ein Lobpreis sein!
Deine Vorurteile sind nicht aus Gott!
Apostelgeschichte 10, 9-16
Am folgenden Tage aber, als jene auf dem Wege waren und sich der Stadt näherten, stieg Petrus auf das Dach, um zu beten, etwa um die sechste Stunde.
Da wurde er hungrig und wollte essen. Während man aber etwas zubereitete, kam eine Verzückung über ihn.
Und er sieht den Himmel geöffnet und ein Gefäß wie ein großes, leinenes Tuch herabkommen, das an vier Enden [gebunden] auf die Erde niedergelassen wurde;
darin waren allerlei vierfüßige und wilde und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels.
Und es sprach eine Stimme zu ihm: Steh auf, Petrus, schlachte und iss!
Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr; denn ich habe noch nie etwas Gemeines oder Unreines gegessen!
Und eine Stimme wiederum, zum zweitenmal, zu ihm: Was Gott gereinigt hat, das halte du nicht für gemein!
Solches geschah dreimal, und das Gefäß wurde wieder in den Himmel hinaufgezogen.
Bevor Kornelius in der Gemeinde willkommen geheißen werden konnte, musste Petrus noch etwas lernen. Die strenggläubigen Juden glaubten, Gott habe für die Heiden nichts übrig; sein Wohlwollen gelte ausschließlich den Juden. Mitunter gingen strenggläubigen Juden sogar so weit zu behaupten, man dürfte einer heidnischen Frau in ihrer schweren Stunde nicht beiseite stehen, weil auf die Weise ja wieder ein Heide mehr zur Welt komme.
Von dieser Vorstellung nun musste auch Petrus sich freimachen, bevor Kornelius der Gemeinde beitrat. Ein Anzeichen lässt darauf schließen, dass Petrus bereits auf dem besten Wege war zu vergessen, wie streng er erzogen war. Er hielt sich bei einem Manne namens Simon auf, der ein Gerber war (Apg9, 43; 10, 5). Das Gerbergewerbe galt als unrein. Gerber hatten etwas mit Tierkadavern tu tun und waren daher ständig unrein (4Mos19, 11-13). Keinem strenggläubigen Juden wäre es daher eingefallen, die Gastfreundschaft eines Gerbers anzunehmen. Simon musste wegen seiner Unreinheit außerhalb der Stadt wohnen. Dennoch lebte Petrus bei diesem Mann, der zweifellos auch Christ war, Und gewiss hatte Petrus bereits angefangen zu bemerken, dass der christliche Glaube alle diese kleinlichen Vorschriften und Tabus zunichtemacht. Auch du musst dich freimachen von deinen sämtlichen Vorurteilen die du in deinem Herzen trägst. Bei Gott gibt es kein Ansehen der Person, so sollst auch du davon frei sein. Damit jeder Mensch die Chance bekommt das Evangelium Jesus Christus zu hören und nicht durch deine Vorurteile verhindert wird.
Um die Mittagszeit stieg Petrus auf das Dach des Hauses, um zu beten. Die Dächer der Häuser waren flach; da die Häuser klein und von vielen Menschen bewohnt waren, stiegen diese häufig auf das Dach, wenn sie allein sein und Ruhe haben wollten. Dort sah Petrus dann etwas vom Himmel kommen, das wie ein großes Leinentuch aussah. Vielleicht befand sich auf dem Dach ein Schutz gegen die Sonne und vielleicht kam Petrus im Zustand der Verzückung dieses Sonnendach wie ein großes Leinentuch vor. Mit dem an dieser Stelle des griechischen Textes verwendete Wort wird auch das Segel eines Schiffes bezeichnet. Vielleicht hat Petrus also auch vom Dach des Hauses auf das blaue Mittelmeer hinausgeschaut und in der Ferne Schiffsegel erblickt, die sich ganz von selbst mit der Vision verknüpften, die er gehabt hatte. Auf jeden Fall erschien ihm das Leinentuch mit den Tieren darauf und eine Stimme befahl ihm, sie zu töten und zu essen. Die Juden mussten strenge Speisevorschriften beachten. In diesem Moment muss Petrus sein ganzes Denken, wie Glauben sein soll, zerstört worden sein, damit es im gleichen Moment wieder neu aufgebaut werden konnte.
Im 2. Buch Mose, Kapitel 11wird das Gesetz über reine und unreine Tiere behandelt. Ganz allgemein lässt sich sagen, dass die Juden nur Fleisch von Wiederkäuern und Spalthufern aßen. Alle übrigen Tiere galten als unrein; ihr Fleisch war verboten. Petrus war so entsetzt, dass er sich weigerte, etwas Unreines zu essen, weil er dies bisher noch nie getan hatte. Doch die Stimme gebot ihm, was Gott gereinigt habe, nicht unrein und gemein zu nennen. Da dies dreimal geschah, konnte Petrus die Lehre weder missverstehen noch ihr ausweichen. Mochte er die Heiden einst auch als unrein bezeichnet haben, so bereitet Gott ihn jetzt auf die Besucher vor, die zu ihm kommen werden. In der Verzückung eines Augenblicks muss Petrus lernen, lebenslange, überlieferte Gewohnheiten zu vergessen.
Gott möchte auch dich verändern, er möchte dich aus deiner alten Gewohnheit und Denkstrukturen befreien, die dich daran hintern unvoreingenommen auf Menschen zuzugehen. Durch ihn bist du eine neue Kreatur, das alte ist vergangen, das neue beginnt. Das heißt nicht dass du deine Vergangenheit verleugnen sollst, nein durch deine Erfahrungen, Verletzungen, Erfolge und Niederlagen, kannst du andere Menschen helfen. Gebe allezeit und jeden Menschen Zeugnis über Jesus Christus.
Gott möchte, dass alle Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit kommen und gerettet werden, schweige nicht darüber, was er für dich getan hat.
Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Thorsten Thiem