Andacht vom 25. September (Verführe dich nicht selbst!)
(Andacht erscheint zurzeit, wegen Krankheit nicht regelmäßig)
Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und liebevollen Tag in den Armen Jesus Christus. Habe Freude an ihm und sein Wort vom ganzen Herzen. Lasse dich reinigen durch das Wasserbad des Wortes und strecke dich nach einem Heiligen Leben aus!
Verführe dich nicht selbst!
- Johannes 1,8-9
Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns;
wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.
Johannes benutzt hier das Nomen „Sünde“(gr. hamartia), d.h. Unrecht, Vergehen gegen Gott, Abweichung von seinen Maßstäben, nicht das entsprechende Verb. Daraus kann man ableiten, dass er die Betonung nicht in erster Linie auf gottlose Verhalten legt, sondern darauf, dass Sünde grundsätzlich zur Natur des Menschen gehört.
Johannes möchte damit wahrscheinlich denen wiedersprechen die behaupten, Sünde sei keine grundsätzliche Eigenschaft der menschlichen Natur, oder sagen ihre Missetaten seien nicht wirklich Sünde. Ein derartiger Irrglaube kursiert heute noch vielfältig unter den Menschen. Gerne werden Sünden nicht beachtet und sogar gar nicht mehr als Sünde wahrgenommen, weil sie einfach im täglichen Tagesablauf fest eingebunden sind. Niemals würden sie ihre Vergehen als Sünde betiteln, weil sie einfach zu ihnen gehören. Würden sie sich die Dinge als Sünde eingestehen, müssten sie ja zugeben, dass es falsch ist und dafür sind sie viel zu Stolz. Dieses Verhalten spiegelt sich auch oft bei Suchkranken wieder, die auch immer wieder behaupten sie sein nicht süchtig, sie können jederzeit damit aufhören. Gerne wird in christlichen Kreisen auch der Alkohol und das Rauchen wegdiskutiert und als Nichtsündiges Verhalten dargestellt.
Einige erkennen Sünde nicht als Tatsache an oder haben eine deterministische Sicht des Bösen. Letztere glauben, dass Sünde von biologischen, psychologischen oder gesellschaftlichen Faktoren erzeugt wird und wir deshalb keine Kontrolle über sie haben. Folglich habe ein Mensch nicht wirklich eine Wahl, wer er ist und was er tut. Das führt zu der Schlussfolgerung, dass niemand wirklich für sein sündhaftes Verhalten verantwortlich sei. Du kannst somit in deiner Sünde verharren und dir der Gnade Gottes trotzdem sicher sein und schuldfrei in deiner Erlösung sein. Menschen mit dieser irrigen Sichtweise fühlen sich Gottes moralischem Gesetz gegenüber nicht verpflichtet, solange sie nur Glauben haben und sich auf Gottes Gnade verlassen können.
Was wollen wir nun sagen? Sollen wir in der Sünde verharren, damit das Maß der Gnade voll werde? Das sei ferne! Wie sollten wir, die wir der Sünde gestorben sind, noch in ihr leben? (Röm6, 1-2). Mit diesem Worten wendet sich Paulus entschieden gegen eine derart verdrehte Sicht der Gnade Gottes, indem er auf eine der grundlegendsten geistlichen Wahrheit weist. Diese Wahrheit gilt für alle die durch Christus freigesprochen wurden, und besagt, das wahre Gläubige als „in Christus“ angesehen werden, weil sie „für die Sünde tot, für Gott aber lebendig“ sind(Röm6, 11). Das heißt, dass du von der Herrschaft der Sünde befreit bist. Du bist bereitwillig ein Diener der Gehorsam, „der zur Gerechtigkeit führt“(Röm6, 16) Als wahrer Gläubiger bist du „in Christus“ aufgrund deiner Taufe in Christus und seinem Tod hinein, sodass dein altes Leben der Sünde begraben ist(Röm6, 3-7). Breche mit der Sünde, um ganz für Gott leben zu können und ihm zu gehorchen, statt den schlechten Begierden der Sünde(Röm6, 12). Verharren Menschen in der Sünde, zeigen sie dadurch, dass sie keine wahren Gläubigen sind(vgl. 1Joh3, 4-10).
Du musst dir als Gläubiger bewusst sein, dass die sündhafte Natur des Menschen äußerst real ist und eine Bedrohung für dein Leben darstellt. Durch die in dir wohnende Kraft des Heiligen Geistes musst du immer wieder deine gottlose Neigungen begraben und gegen deine sündhafte Natur ankämpfen(siehe Röm6, 11; 8, 13). Der geistliche Konflikt betrifft dich als ganzen Menschen, Verstand, Körper und Geist. Bei diesem Kampf geht es darum, ob du deinen sündigen Begierden nachgibst und dich von der Sünde beherrschen lässt oder ob du der Führung des Heiligen Geistes folgst und unter der Autorität und Herrschaft Christi bleibst(Gal5, 16; Röm8, 4-14). Der Schauplatz dieses Kampfes liegt in deinem Inneren und dieser Konflikt wird dein ganzes irdisches Leben weitergehen, da du dazu berufen bist, in der Zukunft mit Christus zu herrschen(Röm7, 7-25; 2Tim2, 12; Offb12, 11). Doch durch das Vertrauen auf die Kraft des Heiligen Geistes und indem du seiner Führung folgst, wirst du deine sündigen Begierden überwinden und im Kampf gegen die sündige Natur siegen.
Wenn du gegen Gott verstößt und seine Maßstäbe verletzt, ist er nur gern bereit, dir zu vergeben. Schließlich ist das ja genau der Grund, warum er seinen Sohn Jesus gesandt hat; dass er für dich sterbe und die Strafe auf sich nehme. Um diese Vergebung jedoch auch empfangen zu können, musst du bereitwillig zugeben, dass du deine eigenen Wege gegangen bist und dich Gott widersetzt hast. Dann musst du dich der Herrschaft Jesu ausliefern und dein Leben von ihm geistlich reinigen lassen. Gott reagiert auf solche Demut und Unterordnung entsprechend seinem Charakter, der sich durch Treue(vgl. Ps143, 1) und Vergebungsbereitschaft auszeichnet(vgl. Jer31, 34; Mi17, 18-20; hebr10, 22-23). Du kannst dir sicher sein, Gott hält sein Versprechen, indem er dir vergibt und dich mit sich selbst versöhnt und dich von Zerstörungskraft der Sünde befreit. Gott tut das, damit du heilig sein kannst, d.h. moralisch rein, geistlich ausgeglichen, vom Bösen getrennt und Gott hingegeben (Ps32, 1-5; Spr28, 13; Jer31, 34; Lk15, 18; Röm6, 2-14).
Jesus Christus ist für dich am Kreuz gestorben, damit du frei sein kannst von der Sünde, Krankheit und Tod, lasse dieses Opfer nicht umsonst gewesen sein.
Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Thorsten Thiem