Andacht vom 02. Juni (Du wirst Kraft empfangen!)
(Andacht erscheint zurzeit, wegen Krankheit nicht regelmäßig)
Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und erbaulichen Tag. Lasse dich erbauen in allen deinen Lebensbereichen und gebe dich Gott ganz hin. Gebe dich mit deinem ganzen Leben Jesus Christus hin und freue dich an ihm allezeit!
Du wirst Kraft empfangen!
Apostelgeschichte 1, 6-8
Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, gibst du in dieser Zeit Israel die Königsherrschaft wieder?
Er sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Stunden zu kennen, welche der Vater in seiner eigenen Macht festgesetzt hat;
sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist über euch kommt, und werdet Zeugen für mich sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis ans Ende der Erde!
Das ganze Wirken Jesu ist durchzogen von dem Kampf gegen ein bestimmtes Vorurteil. Im Mittepunkt seiner Botschaft stand das Reich Gottes (Mk1, 14). Dabei ergab sich jedoch die Schwierigkeit, dass Jesus darunter etwas völlig anderes verstand als seine Zuhörer.
Die Juden waren zu allen Zeiten ihrer Geschichte fest davon überzeugt, dass auserwählte Volk Gottes zu sein. sie glaubten fest daran, dass ihnen infolgedessen ganz besondere Vorrechte zustünden und dass dies eines Tages eine weltweite Herrschaft antreten würden, obwohl der ganze Verlauf ihrer Geschichte bewies, dass dies menschlich gesehen ganz ausgeschlossen war. Palästina war ein kleines Land, etwa 220 Kilometer lang und 75 Kilometer breit. Es gab zwar Zeiten der Unabhängigkeit, doch nacheinander unterwarfen die Babylonier, die Perser, die Griechen und die Römer das Land.
Die Juden begannen daher dem Tag entgegenzusehen, an dem Gott unmittelbar in die Geschichte eingreifen und durch seine Macht bewirken werde, was ihnen selbst unmöglich war zu tun. Sie warteten auf den Tag, an dem ihnen durch das Eingreifen Gottes die Weltherrschaft, von der sie träumten, zufallen würde. Sie verstanden unter dem Reich Gottes ein politisches Reich.
Was verstand Jesus darunter?
Sehen wir uns einmal, dass „Vater unser an“.
Zwei Bitten stehen darin unmittelbar nebeneinander. „Dein Reich komme; dein Wille geschehe im Himmel wie auf Erden“. Für die jüdische Sprechweise ist bezeichnend, dass verraten auch alle Verse der Psalmen, dass ein und dieselbe Sprache stets in zwei einander ähnlichen, nebeneinander herlaufenden Wendungen ausgedrückt wird, wobei die zweite das in der ersten Wendung Gesagte wiederholt oder erweitert. Dasselbe trifft auch auf diese beiden Bitten des Vaterunsers zu. Die zweite Bitte erklärt die erste; daraus erkennen wir, dass Jesus mit dem Reich Gottes eine Gemeinschaft auf Erden gemeint hat, in der Gottes Willen ebenso vollkommen erfüllt wird wie im Himmel. Und eben deswegen handelt es sich um ein Reich, dass sich auf Liebe und nicht auf Gewalt gründet.
Um dieses Ziel zu erreichen, bedarfst du des Heiligen Geistes. Schon zweimal hat Lukas vom Warten auf den Heiligen Geist gesprochen. Du darfst nun jedoch nicht etwa glauben, dass es den Heiligen Geist zuvor nicht gegeben habe. Eine Macht kann durchaus vorhanden sein, ohne dass die Menschen bis zu einem bestimmten Augenblick davon Gebrauch machen. So ist die Atomkraft zum Beispiel nicht von den Menschen erfunden worden. Sie war stets vorhanden; unserer Epoche war es lediglich vorbehalten, sie zu erschließen und auszuprobieren. So ist auch Gott auf ewig unveränderlich Vater, Sohn und Heiligen Geist; doch es gab eine Zeit, in der die Menschen erst das volle Ausmaß dieser Macht erfuhren, die von jeher vorhanden gewesen war.
Durch die Kraft des Heiligen Geistes wurden sie zu Zeugen Christi. Diese Zeugenschaft bestand in der Aufgabe, in stets größer werdenden Umkreis zu wirken; zuerst in Jerusalem, dann in ganz Judäa; danach bildete Samarien, das halbjüdische Land, eine Brücke in die heidnische Welt; bis schließlich das Zeugnis von Jesus bis ans Ende der Welt gelangte.
Die Taufe im Heiligen Geist erzeugt nicht nur die nötige Kraft, um die Botschaft über das Leben im Glauben an Jesus zu verkündigen und über die daraus entstehende Vergebung, sondern macht auch dein persönliches Zeugnis als Christ wirksamer(siehe Apg13, 31). Diese Wirkung hat sie, weil ein geisterfüllter Mensch eine festere Beziehung mit dem Vater, dem Sohn (Jesus) und dem Heiligen Geist hat (vgl. Joh14, 26; 15, 26-27; siehe Mk1, 11)
Der Heilige Geist offenbart dir die persönliche Gegenwart Jesu und macht sie greifbar (Joh14, 16-18). Gehst du auf diese innere Stimme (d.h. „Zeugnis“) des Heiligen Geistes ein erlangst du dadurch eine tiefere intimere Beziehung mit Jesus, die dich dazu führt, deinen Erlöser mehr zu lieben, zu ehren und ihm gefallen zu wollen.
Das Zeugnis des Heiligen Geistes wirkt sowohl in als auch durch dich als Christ, um Menschen von Gottes „Gerechtigkeit“ (Joh16, 14) zu überzeugen. Das passiert in Worten wie in Taten. Wenn du das Zeugnis des Geistes hinsichtlich der geistlichen Wiedergeburt durch Christus für dich angenommen hast, wirst du auch Christus Charakterzüge widerspiegeln, die sich durch Liebe, Wahrheit und richtiges Verhalten auszeichnen (vgl. 1Kor13).
Die Taufe im Heiligen Geist ist der Anfangspunkt, bei dem du als geisterfüllter Christ (d.h. Menschen, die Christus angenommen haben und in denen der Heilige Geist lebt) die Kraft empfängst, um Christi Botschaft äußerst effektiv weiterzugeben. Dazu gehört auch die Fähigkeit, andere Menschen davon zu überzeugen, dass sie ohne Christus verloren sind, sich vor Gott verantworten müssen und sich mit ihm versöhnen sollen. Ein derartiges Bewusstsein wirkt sich gleichermaßen auf die Verkünder wie auf die Empfänger der Botschaft Christi aus (Apg2, 39-40).
Die Taufe im Heiligen Geist kann nur denen gegeben werden, die sich Gott in echter Busse zugekehrt haben(d.h. die ihre Sünden bekannt, wahrhafte Reue gezeigt, sich von ihren eigenen Wegen abgewandt und sich Jesu Herrschaft unterworfen haben(Apg2, 38; 3, 26). Durch aufrichtige Hingabe an Jesus Christus und seine Ziele wird die Kraft der Geistestaufe aufrechterhalten.
Die Taufe im Heiligen Geist ist eine Taufe (d.h. ein untertauchen) hinein in den Geist, der heilig ist (vgl. „Geist der Heiligkeit“; Röm1, 4). Mit Gottes Heiligkeit sind seine Reinheit, geistliche Vollkommenheit und Trennung vom Bösen gemeint. Das heißt wenn du dich Gott wirklich unterworfen hast und sein Geist in dir in all seiner Fülle wirkt, wird dein Leben von seinen Charaktereigenschaften durchtränkt sein. Folglich wirst du Christus immer ähnlicher und verkörperst immer mehr seine Heiligkeit.
Aus diesen biblischen Wahrheiten ergibt sich, dass Menschen, die im Heiligen Geist getauft wurden, den starken Wunsch haben, Christus in all ihrem Tun zu gefallen. Die Taufe im Heiligen Geist ist eine nötige Ergänzung für das erlösende und reinigende Werk des Geistes im Leben eines Christen. Wer behauptet, die Fülle (d.h. Taufe) des Geistes erlebt zu haben und dennoch entgegengesetzt zum Charakter des Heiligen Geistes Gottes lebt, widerspricht sich selbst. Eine solche Person hat nicht wirklich dieses Erlebnis gemacht. Selbst Menschen, die scheinbar übernatürliche Fähigkeiten haben, wunder und spektakuläre Zeichen bewirken oder eindrucksvoll predigen, jedoch Mangel haben an wahrem Glauben, echter Liebe und Reinheit, agieren nicht im Heiligen Geist, sondern in einem unheiligen Geist, der nicht von Gott kommt(Mt7, 21-23; vgl. Mt 24, 24; 2Kor11, 13-15).
Zeuge ist, wer sagt: „Dies ist die Wahrheit“. Vor Gericht darf niemand in einer Zeugenaussage etwas behaupten, was er nur gehört hat; die Aussage muss sich stets auf ein persönliches Widerfahrnis gründen. Im Leben von John Bunyan gab es eine Zeit, in der er sich seines Glaubens nicht ganz sicher war. Ihn bekümmerte es, dass die Juden ihre Religion für die beste hielten und ebenso die Mohammedaner die ihre. Wenn nun auch das Christentum eine Religion war, die sich nur für die beste hielt? Zeugen sagen nicht: „Ichglaube, dass es sich so verhält“, sondern: „Ich weiß, dass es sich so verhält“.
Echte Zeugen sind Zeugen der Tat, nicht nur Zeugen des Worts, als Stanley David Livingstone in Zentralafrika endlich ausfindig gemacht hatte und eine Zeitlang mit ihm zusammen gewesen war, sagte er: „Wenn ich länger mit ihm zusammengeblieben wäre, hätte ich mich gezwungen gesehen, Christ zu werden, obwohl er nicht ein einziges Mal mit mir darüber gesprochen hat“. Das bloße Gewicht des Zeugnisses, das dass dieser Mann ablegte, war unwiderstehlich.
Es ist außerordentlich aufschlussreich, dass es sich bei dem griechischen Worte Zeuge und dem Märtyrer um ein und dasselbe Wort handelt(martys). Die christlichen Zeugen mussten bereit sein, Märtyrer zu werden. Zeuge sein, heißt treu sein um jeden Preis.
Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Thorsten Thiem
Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden. (4.Mose 6, 24-26)