Andacht vom 28. Juni (Im Hause des Herrn!)
(Andacht erscheint zurzeit, wegen Krankheit nicht regelmäßig)
Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und friedlichen Tag. Solange es an dir liegt halte Frieden mit jedermann, dabei schaue nicht auf dein gegenüber sondern schaue auf dich. Schaue auf dein Verhalten, vergelte nicht gleiches mit gleichen, sondern behandle jeden Mensch so wie du auch behandelt werden möchtest. Mache du den ersten Schritt auf die Menschen zu und warte nicht auf sie, denn wenn du wartest, wartest du oftmals vergebens!
Im Hause des Herrn!
Lukas 24, 50-53
Er führte sie aber hinaus bis in die Nähe von Bethanien und hob seine Hände auf und segnete sie.
Und es begab sich, indem er sie segnete, schied er von ihnen und wurde aufgehoben gen Himmel.
Und sie fielen vor ihm nieder und kehrten nach Jerusalem zurück mit großer Freude
und waren allezeit im Tempel und priesen und lobten Gott.
Gottes Segen auf dem Leben seiner Nachfolger ist notwendig.
Gottes Wort lehrt uns verschiedene Dinge über seine Segnungen.
Das Wort „Segen“(gr. eulogia) hat die Bedeutung von
- einer gottgegebenen Gabe, die veranlasst, dass dein Werk
gelingt(Dtn28, 12);
(b) Gottes Gegenwart mit Dir(Gen26, 3);
(c) Gott gibt dir Stärke, Kraft und Hilfe(Eph3, 16; Kol1, 11)
(d) Gott wirkt in und durch dich, um Gutes zu wirken(Phil2, 13).
Im Alten Testament kommen Worte bezüglich „Segen“ mehr als 400-mal vor. Das erste, was Gott in Bezug auf die Menschheit tat, war seine Schöpfung zu segnen(Gen1, 28). Gott erhält auch sein Werk durch Segen(Ez34, 26). Das Leben und die Geschichte von Gottes Volk sind beeinflusst durch Segnungen und Flüche und hängen von den Entscheidungen ab, Gott zu gehorchen oder ungehorsam zu sein(Dtn11, 26ff).
Im Neuen Testament kann das ganze Werk Christi mit der Aussage zusammen gefasst werden, dass Gott „für euch zuerst seinen Knecht erweckt und gesandt hat, euch zu segnen, wenn sich eine jeder von euch abwendet von seinen bösen Taten“(Apg3, 26). Wir sehen, wie Jesus kleine Kinder segnet(Mk10, 13-16) und seine Jünger, als er die Erde verlies(Lk24, 50-51). Segnungen spielen auch eine Schlüsselrolle im Dienst der Apostel(d.h. seiner „Gesandten“, der führenden Pioniere in der frühen neutestamentlichen Gemeinde; Röm15, 29).
Gottes Segnungen sind von Bedingungen abhängig. Gottes Volk muss eine Entscheidung treffen. Entweder wird es durch Gehorsam gesegnet oder durch Ungehorsam verflucht(Dtn30, 15-18; Jer17, 5. 7)
Wie empfängst du des Herrn Segen?
- Du musst immer auf Jesus ausgerichtet sein, abhängig von seinem Segen auf deinem Dienst, deine Arbeit und Familie(Hebr12, 2).
- Du musst ihn tätig lieben, ihm vertrauen und gehorchen(vgl. Mt5, 3-11; 24, 45-46; Offb1, 3; 16, 15; 22, 7).
- Du musst alles aus deinem Leben entfernen, was im Weg steht und seinen Segen hindern könnte, d. h. alles was sich seinen Maßstäben wiedersetzt, seinen Zielen entgegenstellt oder Missfallen erregt (Röm13, 12; Eph4, 22; Hebr12, 1).
Gottes „Segen“ ist nicht dasselbe wie irdischer „Erfolg“, materieller Gewinn oder die Abwesenheit von Leiden in deinem Leben(siehe Hebr11, 37-39; Offb2, 8-10). Die Bibel stellt diese Tatsache klar: Wenn eine Person erfolgreich erscheint und alles gut geht, bedeutet das noch nicht, dass er oder sie Gottes Anerkennung hat. Gottes Maßstäbe von Wohlstand, Erfolg und Dienst sind im Allgemeinen völlig gegensätzlich zu menschlichen Maßstäben(siehe 1Sam16, 7; Mt10, 39; 20, 26; Lk12, 21; 13, 30; Gal2, 6).
Die Himmelfahrt Christi wird stets ein Geheimnis für uns bleiben, da hier versucht wird, etwas in Worten auszudrücken, was jenseits jeder Aussagmöglichkeit liegt und etwas zu beschreiben, was sich jeder Beschreibung entzieht. Entscheidend ist, dass etwas Derartiges geschehen musste, denn es war unvorstellbar, dass die Erscheinungen Jesu allmählich immer seltener wurden, um schließlich ganz aufzuhören. Dadurch wäre der Glaube der Menschen wirksam zerstört worden. Der Tag des Abschieds musste kommen, an dem aus dem irdischen Jesus endgültig der Christus des Himmels wurde. Für die Jünger hatte die Himmelfahrt offensichtlich dreifache Bedeutung:
Sie stellte einen Abschluss dar. Eine Teilstrecke war zurückgelegt, eine andere begann. Der Tag, an dem ihr Glaube den Glauben an einer Person von Fleisch und Blut darstellte und von der Gegenwart dieser Person in Fleisch und Blut abhängig war, war vorbei. Von nun an waren sie mit jemanden verbunden, der auf immer von Raum und Zeit unabhängig war. Ab jetzt lebten die Jünger ihren Glauben unter den gleichen Voraussetzungen, wie du und ich. Der leibliche Jesus ist jetzt gen Himmel gefahren und sitzt jetzt zur Rechten Gottes und hält Fürsprache für dich.
Gleichzeitig stellte die Himmelfahrt einen Anfang dar. Die Jünger verließen den Ort ihrer Begegnung keineswegs mit gebrochenen Herzen, sondern voller Freude. Sie schieden frohen Herzens, weil sie jetzt wussten, dass künftig sie nichts mehr von ihrem Meister trennen konnte. Jesus Christus ist von nun an durch den Heiligen Geist, auf allen deinen Wegen bei dir. Du kannst an jeden Ort, zu jeder Stunde zu ihm kommen, er ist immer und überall für dich da.
„Denn ich bin Gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch keine andere Kreatur kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn“, schreibt Paulus(Röm8, 38. 39)
Die Himmelfahrt gab den Jüngern außerdem die Gewissheit, dass sie nicht nur auf Erden, sondern auch im Himmel einen Freund hatten. Gewiss ist es das Köstlichste, zu wissen und zu fühlen, dass dich im Himmel derselbe Jesus erwartet, der auf Erden so wunderbar gütig zu den Menschen war. Sterben bedeutet nicht länger in die Finsternis hinauszugehen; sterben bedeutet zu ihm zu gehen.
So kehrten sie als nach Jerusalem zurück und waren beständig im Tempel und priesen Gott. Es ist kein Zufall, dass das Lukasevangelium dort endet, wo es begann: Im Hause des Herrn.
Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Thorsten Thiem