Andacht vom 12. Juni (Diene Jesus ever, auch im größten Leid!)
(Andacht erscheint zurzeit, wegen Krankheit nicht regelmäßig)
Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und erbaulichen Tag. Lasse dich erbauen von Jesus Christus, in allen deinen Lebensbereichen. Speere ihn niemals aus, sondern suche allezeit seine Nähe, egal wann und wo. Er will dich immer und überall begleiten und dir helfen, du bist niemals allein!
Diene Jesus ever, auch im größten Leid!
Lukas 23, 26-31
Und als sie ihn hinführten, ergriffen sie einen gewissen Simon von Kyrene, der vom Felde kam, und legten ihm das Kreuz auf, damit er es Jesus nachtrage.
Es folgte ihm aber eine große Volksmenge, auch Frauen, die ihn beklagten und betrauerten.
Da wandte sich Jesus zu ihnen und sprach: Ihr Töchter Jerusalems, weinet nicht über mich; weinet vielmehr über euch selbst und über eure Kinder!
Denn siehe, es kommen Tage, da man sagen wird: Selig sind die Unfruchtbaren und die Leiber, die nicht geboren, und die Brüste, die nicht gesäugt haben!
Dann wird man anfangen, zu den Bergen zu sagen: Fallet über uns! – und zu den Hügeln: Bedecket uns!
Denn wenn man das am grünen Holze tut, was wird am dürren geschehen?
War ein Verbrecher zum Tod am Kreuz verurteilt worden, wurde er aus dem Gerichtssaal hinausgeführt und in die Mitte eines Vierecks geführt, das von vier römischen Soldaten gebildet wurde. Dann wurde ihm das Kreuz, an dem er sterben sollte, auf die Schultern gelegt. Auf dem weitesten Weg, der möglich war, musste er das Kreuz zur Richtstätte schleppen. Er wurde also noch einmal auf die größte und längste Art und Weise gedemütigt, die Möglich war. Man zwang ihn, durch sämtliche Straßen, Gasse und Pfade zu gehen. Ihm voran schritt ein Soldat, der ein Plakat trug, auf dem zu lesen stand, welches Verbrechen der Betreffende begangen hatte. Es sollte allen denen als schreckliche Warnung dienen, die ein ähnliches Verbrechen vorhatten. Als lebendiges warnendes Beispiel, dir werden somit deine Folgen vorgezeigt, die auf dein verbrecherisches Handeln folgen würde, wenn du dein Verbrechensplan verwirklichen würdest! Du wusstest zur damaligen Zeit also genau, welche Folgen dein Verbrecherisches Handeln mit sich bringt. Nicht wie heutzutage, wo die Verurteilung eher belächelt wird und nicht abschreckt. Aus meiner Zeit als Sozialarbeiter kenne ich genug Wiederholungstäter die das Gesetz einfach nur belächelten, weil sie aus eigener Erfahrung wussten, dass ihrem verbrecherischen Handeln keine abstoßenden Folgen, folgen. Lasst uns gemeinsam für unser Land beten, das unsere Obrigkeit weise und gute Entscheidungen treffen, damit es uns gut geht in unserem Land.
Dasselbe geschah auch mit Jesus, er musste zunächst sein Kreuz selber tragen (Joh19, 17); doch unter der Last des Gewichtes versagten seine Kräfte, so dass er es nicht weiterschleppen vermochte. Hieran kannst du deutlich erkennen, dass Jesus Gott aber auch Mensch war, seine menschlichen Kräfte waren begrenzt, wie meine und deine auch. Palästina war ein Land mit einer Besatzungsmacht, die jeden Bürger ohne weiteres zum Dienst in der römischen Verwaltung zwingen konnte. Zum Zeichen einer solchen Zwangsverpflichtung brauchte der Betreffende nur einen leichten Schlag mit der flachen Seite einer römischen Lanze auf die Schulter zu erhalten. Als Jesus unter der Last seines Kreuzes zusammenbrach, hielt der Römische Zenturio, der den Zug anführte, Ausschau nach jemanden, der sich zum Tragen des Kreuzes eignete. Aus dem weit entfernten Kyrene, dem heutigen Tripolis, war Simon nach Jerusalem gekommen. Fraglos gehörte er zu den Juden, die ihr ganzes Leben lang alles zusammenkratzen und sparen, um wenigsten einmal das Osterlamm in Jerusalem essen zu können. Als der Zenturio mit flacher Lanze seine Schulter berührte, sah sich der Mann wohl oder übel plötzlich dazu verurteilt, ein Verbrecherkreuz zu tragen.
Stelle dir diesen Moment einmal lebhaft vor, was in diesem Moment wohl in Simon vorgegangen sein mag, was hat er in diesem Augenblick empfunden. Er war nach Jerusalem gekommen, um ein Vorhaben zu verwirklichen, dem ein ganzes Leben lang all sein Trachten gegolten hatte und jetzt fand er sich auf dem Wege zur Schädelstätte wieder und trug das Kreuz. Und es sei gesagt sein, dass es sich hierbei nicht um ein leichtest Kreuz handelte, dieses Kreuz wog um die 70 kg. Bitterkeit gegen die Römer und gegen den Verbrecher, der ihn in sein eigenes Verbrechen mit hineingezogen hatte, erfüllte sein Herz.
Doch zwischen den Zeilen spüren wir, dass die Geschichte damit noch nicht zu Ende ist. Irgendjemand hat darin sogar eine der im Neuen Testament verborgenen romantischen Erzählungen gesehen. Markus bezeichnet Simon als den Vater von Alexander und Rufus (Mk15, 21. Niemand jedoch kommt auf den Gedanken, jemand dadurch zu identifizieren, dass die Söhne der Gemeinschaft an die er sich wendet, wohlbekannt sind. Es besteht allgemein Übereinstimmung darüber, dass Markus sein Evangelium für die Gemeinde/Kirche in Rom schriebt. Wenn wir uns jetzt dem Brief zuwenden, den Paulus an die Gemeinde/ Kirche in Rom schrieb, dann sehen wir, dass unter den Grüßen, die er auszurichten bittet, auch folgendes steht: „Grüßet Rufus, den auserwählten in dem Herrn und seine Mutter, die auch mir eine Mutter war“(Röm16, 13). Rufus ist also in der römischen Gemeinde/Kirche ein vortrefflicher Chris gewesen, dass er als Auserwählter in dem Herrn bezeichnet wird, und seine Mutter war Paulus so teuer, dass er seine Mutter im Glauben nannte. Es ist durchaus möglich, dass es sich bei diesem Rufus um den Sohn Simons von Kyrene handelt, so dass seine Mutter die Frau des Simons war. Es ist durchaus möglich, dass die Bitterkeit, die Simon zunächst erfüllte, sich in bewunderndes Staunen und schließlich in Glauben verwandeltet, als er Jesus anschaute; das er Christ wurde und dass seine Familie zu den entschiedensten Christen der römischen Gemeinde/Kirche gehörte. Es ist durchaus denkbar, dass Simon von Tripolis, der einen Traum seines Lebens zu verwirklichen gedachte, als er endlich nach Jerusalem kam, und dort das Passahfest zu feiern, zunächst ganz und gar gegen seinen Willen das Kreuz auf sich nahm, dass seine Bitterkeit sich aber in Staunen und Glauben verwandelte, als er aufschaute und dass er gerade dort seinen Heiland und Erlöser fand. Wir alle die wir Jesus lieben, hatten zunächst eine ablehnende Haltung gegenüber Christus. Ich selber war sehr Anti Jesus Christus, ich wollte mit den ganzen spießbürgerlichen Christen nichts zu tun haben. Jesus war für mich ein Schimpfwort, ich ging sofort auf Abwehrhaltung gegenüber seinen Namen. Bis er mich eines Tages nach einem Selbstmordversuch erreichte. Er hatte die Wirkung der Tabletten und des Alkohols völlig aus Kraft gesetzt und mich zu ihm gerufen.
Es folgte Jesus auch eine Schaar Frauen, die seinetwegen weinten. Er wandte sich zu ihnen um und hieß sie nicht um seinetwillen, sondern um ihrer willen zu weinen, da ihnen eine Zeit des Schreckens bevorstehe. In Judäa gab es kein größeres Unglück als eine kinderlose Ehe; ja, Kinderlosigkeit war ein anerkannter Scheidungsgrund. Doch es werde eine Zeit kommen, da die kinderlosen Frauen froh darüber sein würden, dass sie keine Kinder hätten. Wieder sah Jesus die Zerstörung jener Stadt voraus, die schon so oft zuvor und jetzt so endgültig den Ruf Gottes nicht angenommen hatte. Während seines Leids gedachte er sich nicht sich selbst, sondern gedachte seines Nächsten. Mache auch du dich auf, auch wenn du gerade ein großes Leid durchmachst. Verkündige das Evangelium allezeit, lebe das Evangelium. Du kannst anders umgehen mit deinem Leid, du hast Jesus Christus, er dir hilft und dir die Kraft gibt, die du brauchst. Dein Leid soll dich antreiben deinen Weg mit Jesus zu gehen und dich nicht abbremsen. Denn so ist es in der Welt und du bist nicht mehr von dieser Welt, sondern nur noch auf dieser Welt als Botschafter an Jesu statt.
Bei Vers 31 handelt es sich um eine sprichwörtliche Redensart, die bei den verschiedensten Gelegenheiten gebraucht wurde. Hier ist damit gemeint: “Wenn sie dies einem Unschuldigen antun, was werden sie dann erst eines Tages mit den Schuldigen, die es verdient haben tun“.
Wenn diejenige, die Jesus so behandeln während er bei ihnen ist, um neues Leben zu bringen, welches wird ihr Schicksal sein, wenn er weggenommen wird und sie zurücklässt, um Gericht für ihre Ablehnung erleiden.
Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Thorsten Thiem