Andacht vom 10. Januar (Meine Familie sind die, welche das Wort Gottes hören!)
(Andacht erscheint zurzeit, wegen Krankheit nicht regelmäßig)
Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und erfolgreichen Tag. Alles was von dir ausgeht, soll zum Segen für dich und die anderen werden. An dir sollen die Menschen den Segen Gottes erleben, und eine unwiederstehbare Sehnsucht nach Gott ins Herz bekommen!
Meine Familie sind die, welche das Wort Gottes hören!
Lukas 8, 19-21
Es kamen aber seine Mutter und seine Brüder zu ihm, und sie konnten wegen der Volksmenge nicht zu ihm gelangen.
Es wurde ihm aber gemeldet: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und begehren dich zu sehen!
Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind die, welche das Wort Gottes hören und tun!
Aus dem Markus Evangelium ist der eigentliche Anlass ersichtlich, warum die nahen Verwandten zu Jesus kam. Es war das Gerücht zu Seinem Angehörigen durchgedrungen, „Jesus befände sich in einem Zustand des von Sinnen seins“ (Mk3, 21). Nach Matthäus 12, 24. 26 war dies eine Folgeerscheinung der pharisäischen Behauptung, Jesus treibe Dämonen durch Beelzebub aus. Jesu Brüder beabsichtigten darum, sich Seiner zu bemächtigen (Mk3, 21). Vielleicht lag das auch hier dem „Jesus sehen wollen“ zu Grunde (vgl. Joh7, 4-5). Es wird jedoch nirgends berichtet, dass Maria, seine Mutter, die Ansicht ihrer Söhne geteilt hätte.
Jesus ging nicht hinaus zu seiner Mutter und zu seinen Brüdern. Er ließ sie auch nicht zu sich kommen, dass sein Lehrvortrag vor der Volksmenge unterbrochen wurde. Ohne die engsten Familienbande zu verachten, nennt der Herr die Hörer und Täter seines Wortes „Seine Mutter und seine Brüder“. Die geistlichen Verwandten stehen ihm näher als die leiblichen Angehörigen. In Matthäus 10, 36 warnt Jesus seine Jünger davor, dass die eigenen Hausgenossen unter Umständen zu Feinden des Menschen werden können. Er sprach aus eigener bitterer Erfahrung.
Dieser Absatz enthält eine wichtige Lebenswahrheit. Es kommt durchaus vor, dass jemand sich enger mit Menschen verbunden fühlt, mit denen er nicht verwandt ist, als mit der eigenen Familie und den übrigen Verwandten. Die tiefe Lebensverwandtschaft ist nicht die Blutsverwandtschaft, sondern die Verwandtschaft des Herzens und der Gesinnung. Wenn Menschen gemeinsame Absichten verfolgen, dieselben Grundsätze haben, die gleichen Interessen oder ein gemeinsames Lebensziel haben, dann werden sie tatsächlich miteinander verwandt.
Definieren wir einmal das Reich Gottes. Das Reich Gottes ist eine Gemeinschaft auf Erden, in der Gottes Willen ebenso geschieht wie im Himmel. Jesus zeichnete sich vor allen anderen Menschen dadurch aus, dass er als einziger die volle Übereinstimmung zwischen dem Willen Gottes und seinen Willen erlangte. Alle die sich zu Jesus bekehren und die Vergebung ihrer Sünden empfangen, werden durch das kostbare Blut Jesus Christi reingewaschen. Wenn dann ihr großes Lebensziel darin besteht, Gottes Willen zu ihrem Willen zu machen, sind sie daher die wahren Verwandten Jesu. Wir sprechen davon, dass alle Menschen Gottes Kinder sind, seine Schöpfung und das ist auf eine sehr reale und kostbare Weise wirklich wahr, weil Gott die Frommen und die Sünder liebt, doch die innigste Gotteskindschaft ist stets ethisch bedingt. Wenn du deinen Willen mit dem Willen Gottes in Einklang bringst, beginnt mit Hilfe des Heiligen Geistes die wahre Verwandtschaft.
Es gibt eine Treue, die alle irdische Treue weit übertrifft; etwas, was vor dem Liebsten auf Erden Vorrang hat. In eben diesem Sinne ist Jesus Christus ein Meister, der etwas von dir fordert. Er will das Herz des Menschen mit nichts und mit niemand teilen. Liebe hat Ausschließlichkeitscharakter. Wo Liebe ist, kann kein Hass sein, du kannst nur Liebe oder Hassen. Du kannst nur einen Herrn lieben und dienen. Das ist nicht leicht, doch es wirkt ein großes Wunder: Wenn du dich Christus ganz ergibst, wirst du Mitglied einer Familie, die die ganze Welt umspannt. Welche Verluste du deswegen auch in Kauf nehmen muss, der wird durch den Gewinn, der dir zuteilwird, wieder weggemacht.
In einem Gedicht von John Oxenham heißt es folgendermaßen:
In Christus ist nicht Ost noch West,
Nur eine große Brüderschaft
Die ganze Erde fort.
Die wahren Herzen finden all
In ihm die Heilige Stadt;
Er ist es, der das goldne Band
Um sie geschlungen hat.
Drum, Glaubensbrüder, schließt den Bund
Welch Stamm euch auch gesandt!
Wer meinem Vater dient als Sohn,
Ist wahrlich mit verwandt.
In Christus eint sich Ost und West
Und eint sich Süd und Nord,
Die Seelen sein sind eins in ihm
Die ganze Erde fort.
Wenn du durch Jesus Christus nach dem Willen Gottes trachtest, gehörst du zu der Familie, die alle Frommen im Himmel und auf Erden umschließt.
Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Thorsten Thiem