Andacht vom 16. September (Gerecht aber nicht Ungerecht!)
(Andacht erscheint zurzeit, wegen Krankheit nicht regelmäßig)
Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und erfolgreichen Tag. Erfolgreich in allem dein Tagewerk, allezeit begleitet von Jesus Christus, der dir die Kraft gibt die du brauchst. Niemals bist du alleine, in allen Situationen ist er da, in deiner Nähe, nur an deinen Sünden hat er kein Anteil. In deiner Sünde steht er weinend neben dir und hofft, dass du umkehrst von deinen falschen Wegen.
Gerecht aber nicht Ungerecht!
1 Korinther 5, 10 - 6, 2
nicht überhaupt mit den Unzüchtigen dieser Welt oder den Habsüchtigen und Räubern oder Götzendienern, sonst müsstet ihr ja aus der Welt hinausgehen.
Nun aber habe ich euch geschrieben, keinen Umgang zu haben, wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Unzüchtiger ist oder ein Habsüchtiger oder ein Götzendiener oder ein Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein Räuber; mit einem solchen nicht einmal zu essen.
Denn was habe ich zu richten, die draußen sind? Richtet ihr nicht, die drinnen sind?
Die aber draußen sind, richtet Gott. Tut den Bösen von euch selbst hinaus!
Bringt es jemand von euch, der einen Rechtsstreit mit dem anderen hat, über sich, vor den Ungerechten zu streiten und nicht vor den Heiligen?
Oder wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? Und wenn durch euch die Welt gerichtet wird, seid ihr dann nicht würdig, über die geringsten Dinge zu richten?
Obwohl Christen sich auch gegen das Böse in der Welt stellen und deren gottlosen Praktiken vermeiden müssen, sollte sich ihr Gericht nicht an Außenstehende wenden, die in sündhaften verstrickt sind. Leider ist es zum Volkssport in der Gemeinde geworden, Menschen zu bemängeln, die ihren Weg ohne Gott verbringen. Ständig wird auf sie herabgeschaut auf ihre Sünde und dabei werden die eigenen Sünden vergessen und ignoriert. Dabei wird vergessen, dass jeglicher Hochmut vor den Fall kommt, wo Hochmut wohnt, ist der Fall nicht weit. Vielmehr sollen Gemeindeglieder Kontakt mit Menschen innerhalb der Gemeinde meiden und sich auf diese Weise richten, wenn sich diese Menschen zwar zu Christus bekennen, ihn jedoch durch ganz offenes unmoralisches Verhalten entehren. Christen sollen sich gegenseitig nicht ungerecht kritisieren, wie es zu oft mit Freuden praktiziert wird (Vgl. Mt7, 1-5), doch sie müssen sich gegenseitig zur Rechenschaft ziehen und an die Maßstäbe des Wortes Gottes erinnern, wenn ernsthafte Sünde im Spiel ist oder jemand in gottlosen Verhalten beharrt. Solche Sünden erfordern Gericht und Zucht und zwar allen Beteiligten zuliebe, damit die Reinheit der Gemeinde bewahrt wird, Ansonsten kann sie auch keinen Einfluss auf Menschen nehmen, die Christus nicht nicht kennen. Kein Mensch interessiert sich für eine sündhafte Gemeinde, denn so ist der Unterschied nicht sichtbar und man kann seine Zeit auch in der Kneipe oder im Sportverein verbringen, denn dort ist es auch nicht anders, bzw. oftmals sogar friedlicher und gesitteter.
Wenn Christen über Nebensächlichkeiten streiten, sollte sie das innerhalt der Gemeinde schlichten und nicht vor einem öffentlichen Gericht bringen. Die Gemeinde sollten fähig sein, Recht zu sprechen, faire Entscheidungen zu treffen und wenn notwendig, gottgefällige Zucht auszuüben. Wobei heutzutage die Christen sich der Rechtsprechung in der Gemeinde kaum noch aussetzen und diese Instanz überhaupt nicht ernstnehmen. Die Gemeinde wird immer mehr zum Raum der Unterhaltung, die Prediger und Pastoren mutieren zum Animateur. Davor möchte ich strengstens Warnen, die Gemeinde ist kein Freizeitbereich, kein Urlaubsausflug. Diese Lehre verbietet allerdings keine Rechtsstreitigkeiten zwischen Christen und Ungläubige. Paulus selbst berief sich wiederholt auf das Justizsystem (siehe Apg16, 37-39; 25, 10-12). Trotz aller Demut müssen wir Christen uns nicht in Ungerechtigkeit knechten lassen von der Welt, sondern können auch aufs Rechtsystem zurückgreifen. Es gibt Vorfälle, da müssen wir uns einen Anwalt nehmen, der sich für uns einsetzt und verteidigt.
Ich habe mal einen Fahrradfahrer umgefahren, bzw. dieser Fahrradfahrer ist mir beim Abbiegen in die Seite gefahren, da seine Ampel rot zeigte, und er flog im hohen Bogen über die Straße. Ich bin aus dem Auto gestiegen und wollte gleich Krankenwagen und Polizei holen, dieses verneinte er, wir schieckten sogar die Polizei noch weiter, die zufällig anhielt. Gerade gegenüber war ein Fahrradreparaturladen, der konnte uns allerdings nicht weiterhelfen. Der Fahrradfahrer sagte das bei ihm alles in Ordnung sei und sein Rad würde er auch selber reparieren. Am Abend bekam ich dann einen Anruf vom besagten Fahrradfahrer und er forderte von mir 1000 €, ich bot ihn 150 €, wenn damit alles erledigt sei. Im Hintergrund beschimpfte mich dann schon seine Freundin, ich sei ein Schwein und typisch Autofahrer. Mir wurde dann mitgeteilt, dass sie mich dann, eben anzeigen würden, was sie auch taten. Ich bekam dann ein Schreiben mit der Vorladung zur Polizei und eine Anklage mit Fahrlässiger Körperverletzung. Ich ging nicht zur Polizei, sondern zum Anwalt und das Verfahren wurde abgewiesen. In dieser Situation, war es notwendig, dass ich mir als Christ, einen Anwalt nehmen, da ich mir, auch als Christ nicht alles gefallen lassen soll. Und es wäre auch keine Verfolgung wegen meines Glaubens gewesen und sich in dieser Situation als Märtyrer zu fühlen, wäre schlichtweg ein falsches Gefühl.
Wenn Paulus sagt, dass Christen sich lieber übervorteilen lassen sollen, will er damit auf keinen Fall Gemeindemitglieder ermutigen, unschuldige Menschen wie Witwen, Kinder oder anderweitig Benachteiligte unrechtmäßig zu behandeln. Paulus meint eher Fälle, bei denen nicht eindeutig ist, wer im Recht ist. Offenkundiges destruktives Verhalten sollte nicht geduldet werden, nur müssen Vergehen zwischen den Gemeindegliedern gemäß den Anweisungen Christi in Matthäus 18, 15-17 gehandhabt werden. Außerdem, wenn ein Bruder, der seiner Gottesbeziehung untreu geworden ist, seine Familie im Stich gelassen hat und sich weigert, seine Frau und Kinder zu versorgen, darf die Frau ruhig vor Gericht gehen, solange sie das aus Sorge um die Kinder tut.
Paulus befürwortet nicht, dass Leute ihre sozialen und bürgerlichen Pflichten vernachlässigen oder das Gesetz brechen, andere betrügen oder ihr Wohlergehen bedrohen. Seine Aussage in 1Korinther 6 Vers 8 deutet an, dass er eher kleinere Streitigkeiten im Sinn hat, bei denen man über das Vergehen hinwegsehen kann.
Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Thorsten Thiem