Andacht vom 11. Juni (Gott zu dienen ist niemals eine Freizeitbeschäftigung!)
Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und liebevollen Tag. Die Liebe soll deinen Tag regieren und dein Antriebsmotor sein. Liebe dein nächsten wie dich selbst und behandle jeden Menschen so wie du auch behandelt werden möchtest. Denke immer daran wir alle sind geliebte Kinder Gottes, seine wunderbare Schöpfung!
Gott zu dienen ist niemals eine Freizeitbeschäftigung!
Lukas 16, 1-13
Er sprach aber auch zu [seinen] Jüngern: Es war ein gewisser reicher Mann, der einen Verwalter hatte; und dieser wurde bei ihm angeklagt, als verschwende er seine Habe.
Und er rief ihn und sprach zu ihm: Was ist dies, das ich von dir höre? lege die Rechnung von deiner Verwaltung ab, denn du wirst nicht mehr Verwalter sein können.
Der Verwalter aber sprach bei sich selbst: Was soll ich tun? Denn mein Herr nimmt mir die Verwaltung ab. Zu graben vermag ich nicht, zu betteln schäme ich mich.
Ich weiß, was ich tun werde, auf das sie mich, wenn ich der Verwaltung enthoben bin, in ihre Häuser aufnehmen.
Und er rief jeden einzelnen der Schuldner seines Herrn herzu und sprach zu dem ersten: Wieviel bist du meinem Herrn schuldig?
Der aber sprach: Hundert Bath Öl. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldbrief und setze dich flugs hin und schreibe fünfzig.
Danach sprach er zu einem anderen: Du aber, wieviel bist du schuldig? Der aber sprach: Hundert Kor Weizen. Und er spricht zu ihm: Nimm deinen Schuldbrief und schreibe achtzig.
Und der Herr lobte den ungerechten Verwalter, weil er klug gehandelt hatte; denn die Söhne dieser Welt {O. dieses Zeitlaufs} sind klüger als die Söhne des Lichts gegen {O. in Bezug auf} ihr eigenes Geschlecht.
Und ich sage euch: Machet euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, auf dass, wenn er zu Ende geht, man euch aufnehme in die ewigen Hütten.
Wer im Geringsten treu ist, ist auch in vielem treu, und wer im Geringsten ungerecht ist, ist auch in vielem ungerecht.
Wenn ihr nun in dem ungerechten Mammon nicht treu gewesen seid, wer wird euch das Wahrhaftige anvertrauen?
Und wenn ihr in dem Fremden nicht treu gewesen seid, wer wird euch das Eurige geben?
Kein Hausknecht kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhangen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.
Die Auslegung dieses Gleichnisses ist einigermaßen schwierig.
Es handelt von einer Handvoll Lumpen, wie man sie überall finden kann. Der Haushalter war ein Schuft. Obwohl er ein Knecht war, verwaltete er den gesamten Besitz seines Herrn. In Palästina lebten viele Grundbesitzer nicht auf ihren Gütern. Zu ihnen mag der Herr in diesem Gleichnis gehört haben, der seinem Haushalter die Verwaltung sämtlicher Geschäfte anvertraut hatte. Dieser jedoch hatte seine Stellung dazu ausgenutzt, um Unterschlagungen zu machen.
Die Schuldner waren ebenfalls Schurken. Sie hatten offensichtlich Pachtschulden. Viele Menschen in Palästina mussten einem Gutsherrn Pacht zahlen, doch nicht in Geld, sondern in Naturprodukten. Oft bestand eine Vereinbarung, der zufolge ein bestimmter Prozentsatz der Erträge aus dem Pachtland abgeführt werden musste. Der Haushalter wusste genau, dass er seine Stellung verlor und kam daher auf einen glänzenden Einfall. Er fälschte die Eintragungen in den Geschäftsbüchern, so dass die Schuldner mit einem viel geringeren Betrag belastet wurden, als sie dem Gutsherrn tatsächlich schuldeten. Zweierlei bezweckte er mit dieser Maßnahme. Zum ersten würden die Schuldner ihm dafür dankbar sein, zum andern und das war noch weitaus wichtiger, hatte er auf diese Weise die Schuldner in sein eigenes Vergehen mit hineingezogen. Wenn es also ganz schlimm kam, befand er sich ihn gegenüber in einer sehr starken Position und konnte sie für seine persönlichen Zwecke erpressen! Auch der Herr war in gewisser Hinsicht ein Schuft, denn statt über den ganzen Vorgang entsetzt zu sein, bewunderte er den Scharfsinn, mit dem der Haushalter sich dies ausgedacht hatte und lobte ihn für sein Verhalten. Die Schwierigkeit des Gleichnisses ergibt sich zweifellos daraus, dass Lukas gleich vier verschiedene Nutzanwendungen daraus ziehen will.
Vers 8 enthält die Lehre, dass die Kinder dieser Welt untereinander klüger sind als die Kinder des Lichts. Das heißt also: Wenn wir Christen uns als ebenso eifrig und erfinderisch erwiesen, um gut zu werden, wie jemand, der danach trachtet, in dieser Welt zu Geld und Wohlstand zu gelangen, dann würden wir zweifellos bessere Menschen werden. Und wenn die Menschen sich mit der gleichen Aufmerksamkeit wie um ihre Geschäfte auch um ihre Seele kümmerten, dann würden sie bessere Menschen sein. Es steht fest, dass wir zwanzigmal so viel Zeit und Geld und Mühe auf unser Vergnügen und unsere Hobbys wie z.B. Gartenarbeit und Sport verwenden wie auf die Sache der Gemeinde Jesu. Erst wenn wir den Glaubensfragen ebenso viel Zeit und Mühe wie unseren weltlichen Tätigkeiten widmen, kann unser Glaube sich entfalten und wirksam werden. Du bist immer zu 100% Christ, ein Nachfolger Jesus Christus, dein Glauben ist keine Freizeitbeschäftigung. Beziehe Gott in all dein Leben mit ein, treffe keine einzige Entscheidung mehr ohne die Leitung und Führung des Heiligen Geistes. Gehe die Wege die Gott für dich bereitet hat in deinem Leben, folge seinem Ruf. Verschwende deine Zeit nicht mehr mit unnützen Dinge, sondern schaue auf Gott in allem was du tust.
Vers 9 lehrt uns, dass materieller Besitz dazu dienen sollte, Freundschaften zu festigen, die den wahren Wert des Lebens ausmachen. Das kann auf zweierlei Weise geschehen: a.) Es kann im Hinblick auf das ewige Leben geschehen. Ein Sprichwort der Rabbinen lautete: „Der Reiche hilft den Armen in dieser Welt, doch der Arme hilft dem Reichen in der zukünftigen Welt“. Ambrosius schreibt in seinen Anmerkungen zu dem reichen Toren, der größere Scheunen errichtete, um seine Vorräte darin aufzubewahren: „Das Herz der Armen, die Häuser der Witwen und der Mund der Kinder sind unvergänglichen Scheunen dieser Welt“. Auf jeden Fall glaubten die Juden, dass Nächstenliebe, die man den Armen widerfahren ließ, dem Menschen in der zukünftigen Welt gutgeschrieben werde. Der wahre Reichtum der Menschen bestand nicht in dem, was sie anhäuften, sondern in dem, was sie verschenkten. b.) Es kann im Hinblick auf diese Welt geschehen. Du kannst dein Geld selbstsüchtig für dich selbst verbrauchen, oder aber dazu, um dir und anderen das Leben zu erleichtern, indem du Freunden und deinen Mitmenschen hilfst. Wie mancher arme Student verdankt sein Studium und seine Laufbahn einen reichen Mann, der Geld stiftete und damit Stipendien an einheimischen oder auswärtigen Universitäten ermöglichte! Wie mancher bewahrt einem wohlsituierten Freund sein ganzes Leben hindurch Dankbarkeit, weil er ihm geholfen hat, Notzeiten durchzustehen. Besitz an sich bedeutet keine Sünde, doch es ist eine große Verantwortung damit verknüpft. Wer seine Mittel dazu benutzt, um Freunden zu helfen, wird dieser Verantwortung gerecht. All dein Hab und Gut ist reine Gnade Gottes, er gibt es dir zur Verwaltung. Jetzt kommt es auf dich an, was für ein Verwalter du sein wirst. Bist du ein treuer Verwalter oder bist du ein untreuer Verwalter, die Entscheidung liegt bei dir selber.
Vers 10 und 11 lehren uns, dass man an der Art, wie jemand eine kleine Aufgabe ausführt, erkennen kann, ob er sich dazu eignet, das ihm auch eine größere Aufgabe anvertraut werden kann. Das trifft ganz zweifellos auf alle Dinge dieser Welt zu. Du wirst keine höhere Stellung erlangen, wenn du dir nicht zuvor an einen geringeren Platz als redlich und fähig erwiesen hast. Jesus bezieht diesen Grundsatz jedoch auch auf die Ewigkeit. Er sagt: Hier auf Erden sind dir Güter anvertraut, die dir in Wirklichkeit nicht gehören. Wenn du einmal sterben musst, kannst du sie nicht mit dir nehmen. Sie sind dir nur leihweise überlassen worden und du darfst sie nur verwalten. Sie können dir dem Gang der Dinge entsprechend nicht immer gehören. Anderseits wirst du im Himmel erhalten, was tatsächlich auf ewig dein sein wird. Und was du im Himmel empfangen wirst, hängt davon ab, wie du mit den Gütern dieser Welt umgegangen bist. Was dir als dein eigen übergeben wird, hängt davon ab, wie du es mit den Dingen gehalten hast, deren Haushalter du zuvor gewesen bist.
In Vers 13 ist von der Lebensregel, dass niemand zwei Herren zugleich dienen kann, die Rede. Einst war der Herr tatsächlich Besitzer seiner Sklaven; ihm allein gehörten sie. Heute darfst du als Angestellter oder Arbeiter ohne weiteres zwei Tätigkeiten ausüben und gleichzeitig für zwei Menschen arbeiten. Du übst die eine Tätigkeit in deiner Arbeitszeit und die zweite während deiner Freizeit aus. Du kannst zum Beispiel tagsüber Angestellter und abends Musiker sein. Auf dieser Weise kannst du dein Einkommen steigern, falls deine Freizeitbeschäftigung nicht dazu dient, deine eigentlichen Interessen zu befriedigen. Sklaven dagegen besaßen keine Freizeit; jede Minute des Tages und alle ihre Kraft gehörten dem Herrn. Dem Sklaven selbst gehörte das geringste bisschen eigene Zeit.
Wenn du Gott dienen willst, darf es sich niemals um eine Teilzeit- oder Freizeitbeschäftigung handeln. Wenn du dich einmal entschlossen hast, Gott zu dienen, gehört deine Zeit und Kraft Gott ein für alle Mal. Gott ist der Herr mit dem höchsten Ausschließlichkeitsanspruch. Entweder gehörst du Gott ganz und gar oder aber überhaupt nicht. Treffe deine Entscheidung, dein „Ja“ sei ein „Ja“ und dein „Nein“ ein „Nein“!
Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Thorsten Thiem