Andacht vom 27. Mai (Einer für alle und alle für einen)
Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und erfreulichen Tag in den Armen Jesus. Erfreue dich auch an den kleinen Dingen, siehe wie schön und einzigartig Gott diese Welt geschaffen hat. Habe Freude in allem was du tust. Tue es in Freude und in Liebe, einzigalleine zur Ehre Gottes und gibt es Gott nicht die Ehre, dann lasse es sein!
Einer für alle und alle für einen!
Lukas 13, 1-5 Es kamen aber zur selben Zeit etliche herbei, die ihm von den Galiläern berichteten, deren Blut Pilatus mit ihren Opfern vermischt hatte. Und er antwortete und sprach zu ihnen: Meinet ihr, dass diese Galiläer mehr als alle andern Galiläer Sünder gewesen seien, weil sie solches erlitten haben? Nein, sage ich euch; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle auch so umkommen. Oder jene achtzehn, auf welche der Turm in Siloa fiel und sie erschlug, meinet ihr, dass sie schuldiger gewesen seien als alle andern Leute, die zu Jerusalem wohnen? Nein, sage ich euch; sondern wenn ihr nicht Buße tut, so werdet ihr alle auch so umkommen!
Dieser Abschnitt bezieht sich auf zwei Katastrophen, über die uns keine genauen Informationen vorliegen, so dass wir nur auf Vermutungen angewiesen sind. Der erste Hinweis bezieht sich auf die Galiläer, die Pilatus umbringen ließen, als sie gerade ihr Opfer darbrachten. Wir haben bereits gesehen, die Galiläer wurden allzu leicht in politische Unruhen verwickelt, weil sie leicht zu entflammen waren. Es gibt nichts Neues unter der Sonne, heißt es im Prediger 1, 9. Damals wie heute ist die politische Situation angespannt, wir müssen nicht immer sagen und in Prophetien erwähnen dass wir gerade jetzt in einer gereizten Situation leben müssen, die besonders erwähnenswert ist. Im 1 Timotheus 2, 2 steht geschrieben, bete für die Könige und alle Obrigkeit, auf dass wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit. Das ist schon seit Anbeginn dein Auftrag und nicht an den Hausecken zu stehen und darüber herumzupalabern was die Politiker alles falsch machen und wie du es machen würdest. Ich sage dir, nehme du dieses Amt doch ein, wenn du meinst du kannst es besser. Nehme endlich deinen Auftrag ein und bete für dein Land und das unablässig. Mit deinem Gebet nimmst du aktiv an der Politik deines Landes teil, wenn es ernstlich ist.
In der Zeit des Pilatus waren ernstliche Schwierigkeiten erwachsen. Er traf eine sehr richtige Entscheidung, als er bestimmte, dass Jerusalem besser als bisher mit Wasser versorgt werden sollte, was tatsächlich höchst notwendig war. Er stellte also den Antrag, eine neue Wasserleitung zu bauen und schlug vor, dafür bestimmte Tempelgelder zur verwenden. Es war ein lobenswertes Unterfangen und dies Ausgaben mehr als gerechtfertigt. Doch die Juden empörte schon der bloße Gedanke daran, dass Tempelgelder für einen solchen Zweck verwendet werden sollte. Als sich die lärmende Menschenmenge zusammenrottete, befahl Pilatus seinen Soldaten dabei Mäntel zu tragen, so dass sie unerkannt blieben. Sie waren angewiesen, statt ihrer Schwerter Knüppel bei sich zu tragen. Auf ein Zeichen hin sollten sie über die Menge herfallen und sie auseinanderreiben. So geschah es auch; doch die Soldaten fielen mit einer Heftigkeit über die Menschen her, die weit über die erteilten Befehle hinausging, so dass eine beträchtliche Anzahl dabei ums Leben kam. Fast mit Sicherheit ist anzunehmen, dass auch Galiläer hieran beteiligt waren. Wir wissen, dass Pilatus und Herodes verfeindet waren und sich erst aussöhnten, als Pilatus Jesus zum Verhör zu Herodes sandte(Lk23, 6-12). Es kann durchaus sein, dass die Feindschaft zwischen Herodes und Pilatus auf das Ergebnis zurückzuführen ist, bei dem Pilatus die Soldaten eingreifen ließ und bei dem Galiläer umkamen. Im Hinblick auf die achtzehn, auf die der Turm vom Siloah herabstürzte, tasten wir noch im Dunkeln. In der revidierten Lutherbibel werden sie Schuldige genannt. Möglicherweise haben wir damit das Schlüsselwort gefunden. Man hat vermutet, dass sie an der Wasserleitung des Pilatus arbeiteten. Wenn es sich so verhielt, schuldeten sie alles Geld, dass sie verdienten, Gott und waren verpflichtet, es freiwillig abzuliefern, weil es ja Gott zuvor gestohlen worden war. Es ist daher denkbar, dass im Volk die Rede umging, der Turm sei auf sie herabgestürzt, weil sie sich dieser Arbeit bereitgefunden hatten.
Doch in diesem Abschnitt stellen sich noch weit wichtigere als historische Fragen. Die Juden hielten unbeugsam daran fest, dass Sünde und Leiden miteinander verknüpft seien.
Eilphas hatte vor langer Zeit einmal zu Hiob gesagt: „Bedenke doch: Wo ist ein Unschuldiger umgekommen?“(Hiob4, 7). Es war ein grausamer, niederdrückender Grundsatz, dass wusste Hiob wohl. Und Jesus lehnte ihm im Hinblick auf den Einzelmenschen völlig ab. Auch heutzutage beschuldigen die Menschen einen gerne der Sünde, wenn ihre Gebete sichtbar noch nicht gefruchtet haben. Der Lieblingssatz solcher Geschwister im Herrn ist „Du hast Sünde in deinem Leben, deswegen verhinderst du deine Heilung“. Diese sollten dann lieber bedacht sein, gar nichts zu sagen, als so einen geistigen Kernschrot abzusondern. Bedenke bitte, Worte können Menschen töten, Worte sind es womit Kriege erklärt werden. Benutze deine Worte bitte immer mit bedacht und erkläre deine Worte nicht zu Gottes Worte. Das absolute Totschlag Argument für jeden „Gott hat gesagt“………..Ich spreche hier nicht von den Worten die Gott dir wirklich eingegeben hat, prüfe bitte stets, welcher Geist dir es eingeben hat und hüte dich vor geistigen Missbrauch.
Wir alle wissen, dass die Frömmsten oft am meisten leiden müssen. Jesus fuhr allerdings fort, dass seine Zuhörer, wenn sie nicht Buße täten, ebenfalls alle umkommen würden.
Was wollte Jesus damit sagen?
Eins ist sicher: Jesus sah die Zerstörung Jerusalems vom Jahre 70 voraus und prophezeite sie(Luk21, 20-24). Jesus wusste wohl, dass die Juden als Volk Selbstmord begingen, wenn sie nicht aufhörten mit ihrem Ränkespiel, mit Aufruhr, Verschwörungen und politischen Ehrgeiz. Er wusste, dass die Römer schließlich Sieger bleiben und das jüdische Volk als Nation auslöschen würden. Und genau so traf es später auch ein. Jesus wollte mit diesen Worten also sagen, dass es so kommen würde, wenn die Juden weiter nach dem irdischen Königreich trachteten und das Reich Gottes ablehnten.
Wenn wir den Abschnitt so betrachten, ergibt sich auf den ersten Blick eine paradoxe Situation. Die Worte Jesu besagen einerseits, dass wir Leiden und Sünde beim einzelnen nicht unbedingt miteinander verknüpfen dürfen, dass aber die Sünden eines Volkes und seine Leiden auf solche Weise miteinander verknüpft sind. Das Volk, das sich zu bösen wegen entschließt, wird schließlich selbst darunter zu leiden haben. Beim einzelnen dagegen verhält es sich anders. Der einzelne kann nicht für sich allein bestehen. Er ist auf die Gemeinschaft angewiesen. Wohl mag er Einwände, heftige Einwände gegen den Kurs erheben, den Folgen dieses Kurses jedoch vermag er sich nicht zu entziehen. Der einzelne ist kein isoliertes Wesen und wird oft ohne sein Verschulden in eine Situation hineingezogen; auch an seinen Leiden ist er oftmals nicht selber schuld. Doch das Volk bildete eine Einheit, die ihre Politik selbst bestimmt und auch die Früchte dieser Politik erntet. Es ist gefährlich, das Leiden der Menschen auf ihre Sünden zurückzuführen; doch sicher können wir behaupten, dass ein Volk, das sich gegen Gott auflehnt, seinem Untergang entgegengeht.
Du bist zur Gemeinschaft berufen, zusammen mit deinen Geschwistern im Herrn, bist du die Gemeinde, der Leib Christis. Jeder einzelne ist wichtig, jeder einzelne hat von Gott Gaben bekommen, die wichtig sind für den ganzen Leib Jesus Christus. Hierbei macht jeder Fehler und keiner ist perfekt, wir dürfen alle zusammen Stück für Stück wachsen. Einer für alle und alle für einen, dieser Slogan der Musketier, gilt auch für uns Christen.
Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Thorsten Thiem