Andacht vom 24. Mai (Doppelt schwer sündigt, wer weiß, wie er es anders machen müsste)
Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und erfolgreichen Start in die neue Woche. Stelle deinen Tag und dem Schutz des Blutes Jesus Christus und du wirst in allen einen siegreichen Tag erleben. Nehme alles was auch geschieht aus den Händen Gottes, denn er wird dich niemals zu Schanden werden lassen!
Doppelt schwer sündigt, wer weiß, wie er es anders machen müsste
Lukas 12, 35-48
Es sollen eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennend;
und seid gleich den Menschen, die ihren Herrn erwarten, wenn er von der Hochzeit aufbrechen wird, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm alsbald auftun.
Selig sind diese Knechte, welche der Herr, wenn er kommt, wachend finden wird! Wahrlich, ich sage euch, er wird sich schürzen und sie zu Tische führen und hinzutreten und sie bedienen.
Und wenn er in der zweiten oder in der dritten Nachtwache kommt und sie so findet, selig sind diese Knechte!
Das aber merket: Wenn der Hausvater wüsste, zu welcher Stunde der Dieb käme, so würde er wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen.
Darum seid auch ihr bereit! Denn des Menschen Sohn kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht meinet.
Da sprach Petrus zu ihm: Herr, sagst du dieses Gleichnis für uns oder auch für alle?
Der Herr aber sprach: Wer ist wohl der treue und kluge Haushalter, den der Herr über sein Gesinde setzen wird, damit er ihnen zur rechten Zeit die verordnete Speise gebe?
Selig ist jener Knecht, welchen sein Herr, wenn er kommt, bei solchem Tun finden wird.
Wahrlich, ich sage euch, er wird ihn über alle seine Güter setzen.
Wenn aber jener Knecht in seinem Herzen spricht: Mein Herr säumt zu kommen! - und anfängt, die Knechte und die Mägde zu schlagen, auch zu essen und zu trinken und sich zu berauschen,
so wird der Herr jenes Knechtes an einem Tage kommen, da er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht weiß; und wird ihn entzweihauen und ihm sein Teil mit den Ungläubigen geben.
Der Knecht aber, der seines Herrn Willen kannte und sich nicht bereit hielt, auch nicht nach seinem Willen tat, wird viele Streiche erleiden müssen;
wer ihn aber nicht kannte und doch tat, was der Streiche wert ist, der wird wenig leiden müssen. Denn welchem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man desto mehr fordern.
Dieser Abschnitt ist von doppelter Bedeutung. Im engeren Sinne bezieht er sich auf die Wiederkunft Jesus Christi; im weiteren Sinne auf den Zeitpunkt, zu dem Gottes Ruf dich erreicht. Du sollst dich darauf vorbereiten, Gott zu begegnen. Dem Knecht, der seinen Herrn erwartet, gilt Jesu Lob. Die langen fließenden Gewänder behinderten die Orientalen bei der Arbeit; wer sich daher auf eine Arbeit vorbereitete, schlug es hoch und befestigte es mit seinem Gürtel, um ungehindert arbeiten zu können. Die Lampen dort waren ölgefüllte Näpfchen, auf denen ein Docht schwamm, der sich vollsaugte und allmählich verbrannte. Der Docht musste immer in guten Zustand sein und es musste ständig Öl nachgefüllt werden, damit das Licht nicht erlosch.
Niemand kennt Tag und Stunde, das die Ewigkeit anbricht, da Gott dich ruft. Wie also möchtest du darauf gerüstet sein?
Du sollst, wenn Gott dich ruft, dein Werk vollenden haben. Viele von uns führen im Leben nichts zu Ende. Vieles bleibt ungetan oder bleibt halbfertig liegen; vieles wird einfach beiseitegeschoben, vieles nicht einmal versucht. Bedeutende Menschen haben stets ein Gefühl dafür, dass jede Aufgabe zu Ende geführt werden muss. Von Keats, einem dichter der englischen Romantik, stammen die Verse:
„Wenn Furcht mich überkommt, das Ende nach sich,
Eh noch die Ernte meiner Feder……“
Und Robert Louis Stevenson drückt es folgendermaßen aus:
Der Klang der Morgentrommel
Dröhnt unvergessen noch in meinem Ohr;
Und Morgengrau liegt noch auf meinem Mittagsfeld.
Zuweilen bleib ich dennoch stehn
Und zähl den Schlag der Glocken; zitternd,
Ob auch das Werk getan bei Sonnenuntergang.
Jesus selbst hat einmal gesagt: „Ich habe…..vollendet das Werk, das du mir gegeben hast, dass ich es tun sollte“(Joh17, 4). Du sollst nicht leichtfertigt etwas unterlassen, was du hättest tun sollen oder können, bevor die Nacht anbricht. Du hast einen Auftrag bekommen, diesen erkenne und erfülle ihn vom Anfang bis zum Enden. Denn wer im Kleinsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Kleinsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht(Lk16, 10).
Es sollte dir darum gehen, dass Gott dich in Frieden mit deinen Mitmenschen antrifft. Es ist schlimm wenn du von dieser Welt im Unfrieden und in Bitterkeit gegen deine Mitmenschen scheidest. Du solltest nicht die Sonne über deinen Zorn untergehen lassen(Eph4, 26), am allerwichtigsten die Sonne am letzten Tag deines Lebens, den niemand kennt. Gehe nicht leichtfertig mit Untergebenheit um, denn Vergebung ist der Schlüssel zum Himmel. Jesus Christus ist für deine Vergebung ans Kreuz gegangen, nun steht es dir nicht zu Unvergeben zu sein. Spreche Vergebung aus und empfange Vergebung von anderen. Du wirst sehen, wenn du damit beginnst zu vergeben, wird sich der Himmel auftun, für dich öffnet sich eine ganz neue Perspektive.
Es sollte dir am Herzen liegen, Frieden mit Gott geschlossen zu haben, wenn er dich ruft. Ob du das Gefühl hast, zu einem Fremden oder gar zu einem Feind zu gehen oder ob du im Begriff stehst, in den Armen Gottes einzuschlafen, ist von größter Wichtigkeit. Tue Busse kehre um und lege alles vor Gottes Thron, was dich von der Herrlichkeit Gottes trennen will. Heute wenn der Herr ruft, tue Busse, schiebe es nicht auf die lange Bank, sondern tue es täglich. Bringe täglich dein Verhältnis zu deinem Abba Vater durch dein Sündenbekenntnis ins reine, Gott wird dir immer vergeben, dessen kannst du dir sicher sein, in dieser Zeit der Gnade.
Im zweiten Teil dieses Abschnittes entwirft Jesus das Bild vom weisen und unweisen Verwalter. Im Orient besaßen diese Leute fast unbegrenzte Macht. Obwohl der Verwalter selbst ein Sklave war, hatte er die Aufsicht über alle anderen Sklaven. War der Verwalter vertrauenswürdig, so stand er dem Hause seines Herrn vor und verwaltete sein Vermögen.
Der unweise Verwalter nun beging zwei Fehler:
Der erste Fehler. Er sagte: „Ich werde tun, was mir gefällt, solange mein Herr fort ist“. Er vergaß dabei, dass der Tag, an dem er Rechenschaft ablegen musste, unausbleiblich war und dass er unverhofft kommen würde und dass dies gerade in dem Augenblick eintreten werde, in dem er es am wenigsten erwartete. Wir Menschen verfahren mit dem Leben für gewöhnlich nach dem Schubkastenprinzip. Bei bestimmten Lebensgebiete erinnern wir uns durchaus daran, dass Gott gegenwärtig ist; bei anderen dagegen denken wir überhaupt nicht daran. Wir neigen dazu, eine Trennungslinie zwischen weltlichen und heiligen Handlungen zu ziehen. Doch wenn du denn christlichen Glauben richtig verstehst, weist du genau, dass es für kein Gebiet des Lebens ohne deinem Meister gibt. Du lebst und wirkst ständig unter den Augen deines großen Herrn. Du kannst dich vor deinen Gott in keinem Winkel, Höhle und Landstrich verstecken, er sieht all dein Denken, Handeln, Wollen und Fühlen. Du bist immer zu 100% ein Nachfolger Jesus Christus, egal an welchen Ort du auch bist, zu Hause, in der Gemeinde, auf der Arbeit, in der Schule, beim Einkaufen, bei der Steuererklärung, einfach überall bist du zu 100% Christ.
Der zweite Fehler. Der Haushalter sagte: „Ich habe genug Zeit, um alles wieder in Ordnung zu bringen, bevor der Herr zurückkommt“. Nichts ist so verhängnisvoll wie zu glauben, du hättest viel Zeit. Jesus selbst hat gesagt: „Ich muss wirken die Werke des, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann“(Joh9, 4). Ein alter Mann, der niemals längere Zeit im Voraus Verabredungen traf oder Einladungen machte, pflegte denen, die etwas dagegen einwenden wollten, zu erwidern: „Jetzt nur noch kurzfristig!“ Einer der gefährlichsten Tage im Leben des Menschen ist der Tag, an dem er anfängt sich nach Sprichwort zu richten: „Morgen, morgen, nur nicht heute!“ Du solltest eher nach dem Sprichwort: „Was du heute kannst besorgen, verschiebe nicht auf morgen“ leben.
Heute ist der Tag des Herrn, wer Ohren hat, der höre und tue was der Herr ihm gesagt hat. Lerne, deine Erkenntnis umzusetzen wenn du sie empfängst.
Der Abschnitt endet mit der Mahnung, dass mehr Wissen und Vorrechte stets auch größere Verantwortung mit sich bringen. Doppelt schwer sündigt, wer weiß, wie er es anders machen müsste; doppelt zu tadeln ist der, der alle Chancen besaß, es gut zu machen!
Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Thorsten Thiem