Andacht vom 28. April (Vertraue auf das menschlich unmögliche!)
Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und besinnlichen Tag. Höre was der Herr dir zu sagen hat und folge seinen Worten für dich. Vertraue ihm vom ganzen Herzen, denn er wird dich recht führen, er weist dir voller Liebe seinen Weg in deinem Leben!
Vertraue auf das menschlich unmögliche!
Lukas 5, 1-11 Es begab sich aber, als das Volk sich zu ihm drängte, um das Wort Gottes zu hören, stand er am See Genezareth; und er sah zwei Schiffe am Ufer liegen; die Fischer aber waren ausgestiegen und wuschen die Netze. Da trat er in eines der Schiffe, das Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Lande wegzufahren; und er setzte sich und lehrte die Menge vom Schiffe aus. Als er aber zu reden aufgehört hatte, sprach er zu Simon: Fahre hinaus auf die Höhe und lasset eure Netze zu einem Fang hinunter! Und Simon antwortete und sprach: Meister, wir haben die ganze Nacht hindurch gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich das Netz auswerfen! Und als sie das getan, fingen sie eine große Menge Fische; aber ihr Netz zerriss. Da winkten sie den Gefährten, die im andern Schiffe waren, daß sie kämen und ihnen hülfen; und sie kamen und füllten beide Schiffe, so daß sie zu sinken begannen. Als aber Simon Petrus das sah, fiel er zu den Knien Jesu und sprach: Herr, gehe von mir hinaus; denn ich bin ein sündiger Mensch! Denn ein Schrecken kam ihn an und alle, die bei ihm waren, wegen des Fischzuges, den sie getan hatten; gleicherweise auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, die Simons Gehilfen waren. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht; von nun an sollst du Menschen fangen! Und sie brachten die Schiffe ans Land, verließen alles und folgten ihm nach.
Die berühmte Wasserfläche in Galiläa ist im Neuen Testament unter drei Bezeichnungen bekannt: Galiläisches Meer, Meer von Tiberias, See Genezareth. Der See ist etwa 21 Kilometer lang und an der breitesten Stelle etwa 12 Kilometer breit. Er liegt in einer Erdenke und sein Spiegel liegt 208 Meter unter dem des Mittelmeers. Dieser tiefen Lage entspricht das fast tropische Klima. Heute ist die Gegend fast verlassen, zur Zeit Jesu jedoch lagen neun Stadtgemeinden dicht beieinander an seinen Ufer, von denen keine weniger als 15 000 Einwohner hatte.
Mit Genezareth war ursprünglich die Ebene oder das Land Genezareth im Nordwesten des Sees bezeichnet worden, das außerordentlich fruchtbar war und zu Jesus Zeiten ein kleines Paradies gewesen sein muss. Die Juden liebten es, der Bedeutung einzelner Wörter nachzugehen. Die drei Ursprünge, auf die sie das Wort Genezareth zurückführten, zeigen, wie paradiesisch das Land war. 1. Sie leiteten das Wort von Kinnor, Harfe, ab, „weil die Früchte süß wie Harfenklang sind!“, 2. Von Gan, Garten, und Sar, Fürst, daher „der Fürst unter den Gärten“, 3. Von Gan, Garten, und Asher, Reichtum, daher „der Garten der Reichtümer“.
Wir müssen, auch wenn nichts davon erwähnt wird, vor allem festhalten, dass wir uns mit diesem Bericht an einem Wendepunkt im Leben Jesu befinden. Zuletzt hörten wir ihn in der Synagoge predigen; jetzt spricht er am See zu den Menschen. Selbstverständlich wird er wieder in die Synagoge zurückgehen; aber es kommt die Zeit, in der ihm die Tür der Synagoge verschlossen bleibt und das Seeufer und die Straße zur Gemeinde für ihn werden, und ein Boot seine Kanzel. Er ging von nun an überall hin, wo Menschen bereit waren, ihm zuzuhören.
„Unsere Gemeinschaft“, hat John Wesley, der Begründer des Methodismus, einmal gesagt, „ist aus den Menschen hervorgegangen, die auf den dunklen Bergen wanderten, die zu keiner christlichen Kirche gehörten, doch sie wurden von den Methodistenpredigern erweckt, die ihnen durch die Wildnis dieser Welt gefolgt waren, auf die Landstraßen und in die entlegensten Winkel, auf Märkte und Messen, über Höhen und durch Täler. Sie haben das Kreuz auf den Straßen und Gassen der Großstädte ebenso errichtet wie in den Dörfern, in Scheunen und in den Küche der Bauerhäusern, und zwar in einer Weise und in einem Ausmaß, wie es seit den Tagen der Apostel nicht mehr vorgekommen war“. „Ich schätze ein gemütliches Zimmer“ sagte Wesley, „ein welches Kissen und eine schöne Kanzel: Doch Seelen werden durch das Predigen im Freien gerettet“. Wenn die Synagogen geschlossen waren, ging Jesus auf die offene Straße.
Wir müssen auf die Straßen gehen, dort sind die Menschen die verloren gehen. In den dunkelsten und abgründigsten Ecken unseres Landes müssen wir gehen, um den Menschen das Evangelium zu bringen. Der ganze Wohlstandsevangeliumsmief muss aufhören, wir müssen uns von unseren gemütlichen beieinander sein trennen und uns aufmachen das Evangelium Jesus Christus zu den Menschen zu bringen und nicht warten das die Menschen zu uns kommen. Versteht mich bitte nicht falsch, dass alles hat seine Berechtigung und seine Zeit, aber die Welt geht vor unseren Gemeindetüren verloren, und dass liegt ein stückweit daran, dass unsere Türen verschlossen sind. Klar sagst du jetzt, wieso unsere Türen sind doch immer offen, aber ist dein Herz auch offen. Gehst du jeden Menschen ohne Ansehen seiner Person entgegen? Bist du bereit, denn Gestank und Mief des Lebens zu ertragen, wenn der vor sich hin miefende Obdachlose neben dir in der Gemeinde sitzt? Selbst ich, mit meinen Tätowierungen und meinen langen Haaren, bin für manche Gemeinde und manchen Christen schon eine Anfechtung, weil ich nicht in das Heilige Raster passe. Liebe Geschwister, wacht auf und beendet euren heiligen Schlaf und öffnet eure Herzen und eure Türen. Wie steht es in Herbräer 13, 2: „Gastfrei zu sein vergesset nicht; denn dadurch haben etliche ohne ihr Wissen Engel beherbergt“. Gastfrei für jedermann, nicht nur den Geschwistern und Freunden gegenüber, sondern alle Menschen, ohne Ansehen der Person. Jesus ging auch zu den Menschen die in der Gesellschaft keinen Anklang fanden, die nur wenig Respekt und Ehre zu Teil wurde. Jesus ging zu ihnen und behandelte sie mit Liebe und Respekt. Denke doch an dein eigenes weltliches Leben zurück, hast du das vergessen? Wie qualvoll ein Leben ohne Christus ist?
Dieser Bericht enthält so etwas wie eine Liste der Voraussetzungen für ein Wunder.
- Augen, die sehen. Im galiläischen Meer gab es erstaunliche Fischschwärme, die so groß waren, dass sie eine Fläche von der Größe eines Sportplatzes bedeckten. Doch waren sie bei Tage nicht in Ufernähe, dicht unter dem Wasserspeigel, sondern weit draußen, im tieferen Wasser. Jesus sah die Männer, die viele Stunden vergeblich gearbeitet hatten, und er sah, was sie für ihren Lebensunterhalt so nötig brauchten. Du brauchst Augen, die sehen, was nötig ist und Augen die sehen, wo Hilfe zu finden ist. Und Wunder entdeckt ein Mensch, dem Gott offene Augen gegeben hat. Gehe mit offenen Augen durch deine Welt, sehe die Welt mit den Augen Jesus und handle in seinem Geist, stelle dir die Frage, „Was würde Jesus tun?“
- Der Geist ist, der Leistungen hervorbringt. Da Jesus es gesagt hatte, war Petrus bereit, es nochmals zu versuchen, obwohl er erschöpft war. Das Unglück der meisten Menschen besteht darin, dass sie genau vor der letzten, unbedingt noch erforderlichen Anstrengung aufgeben. Vielleicht liegt das Ziel, der Sieg nur einen Schritt weiter oder nur eine Minute bevor es geschieht. Gebe niemals auf, wenn Jesus zu dir gesagt hat, gehe, dann gehe!
- Der Geist gibt nicht auf, was hoffnungslos zu sein scheint. Die Nacht war vorbei und damit die Zeit des Fischens. Alle Begleitumstände waren ungünstig. Trotzdem sagte Petrus: „Mögen die Umstände sein, wie sie wollen, wenn du es sagst, wollen wir es nochmals versuchen“. Nur zu oft warten wir auf eine günstige Gelegenheit, wie der Augenblick uns ungünstig erscheint. Aber wenn du stets warten willst, bis die Umstände vollkommen sind, wirst du nie etwas beginnen. Denn es werden niemals alle Umstände 100% zueinander passen, immer wird irgendwie etwas nicht so sein, wie DU es möchtest. Das wird auch gerne zur Heiligen Ausrede, einfach nichts zu beginnen. Habe Mut und gehe los, wenn Gott mit dir ist, wer soll gegen dich sein.
Wenn du willst, dass ein Wunder geschieht, musst du dem Wort Jesus folgen, wenn er dir heißt, das Unmögliche zu versuchen. Beschränke die Kraft Gottes nicht auf dein menschliches Denken, denn Gott ist so viel Größer als das Denken der ganzen Welt zusammen!
Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Thorsten Thiem