Andacht vom 31. Januar
Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und friedlichen Tag. Solange es an dir liegt halte Frieden mit jedermann und behandle jeden Menschen so wie du auch behandelt werden möchtest. Liebe deinen Nächsten so wie dich selbst, noch mehr Liebe deine Feinde; segne, die Dir fluchen; tue wohl denen, die Dich hassen; bitte für die, die Dich beleidigen und verfolgen.
Das Passafest und Jesus Christus
Exodus 12, 11 So aber sollt ihr es essen: eure Hüften gegürtet, Schuhe an den Füßen, den Stab in der Hand. Esst es hastig! Es ist die Paschafeier für den Herrn.
Seit dem Auszug Israels aus Ägypten um 1445 vor Christus hatte das hebräische Volk, später Juden genannt, jedes Jahr im Frühling, um die Zeit von Karfreitag und Ostern das Passafest gefeiert.
Für Christen enthält das Passafest viele Vorbilder und Muster, die auf Jesus Christus hinweisen. Das Neue Testament lehrt, dass die jüdischen Feste „nur Schatten des Künftigen“ sind (Kol2, 16-17; Hebr10, 1). Die meisten dieser Feste waren in irgendeiner Hinsicht ein Abbild dafür, wie Jesus die Beziehung der Menschen zu Gott wiederherstellen würde, indem er das Opfer für ihre Sünden wurde. Das Kapitel 12 im Buch Exodus erinnert uns auf folgende Weise an Jesus und seinen Plan für uns.
Im Mittelpunkt des Passafestes steht die Absicht, uns Gottes Gnade oder unverdiente Gunst zu offenbaren. Gott führte die Israeliten nicht deshalb aus Ägypten heraus, weil sie seine besondere Gunst verdienten, sondern weil er sie liebte und seine Verheißungen treu erfüllte (siehe Dtn7, 7-10). In ähnlicher Weise beruht die Erlösung, die wir von Christus empfangen können, auf Gottes erstaunlicher Gnade (siehe Eph2, 8-10; tit3, 4-5).
Das Blut an den Türpfosten diente dazu, den erstgeborenen Sohn jeder Familie vor dem Tod zu bewahren. Es deutete als Abbild voraus, wie Christus am Kreuz sein eigenes Blut vergießen würde, um uns vor dem geistlichen Tod und dem endgültigen Gericht über die Sünde zu retten (Ex12, 13. 23. 27; Hebr9, 22). Das Passalamm war ein „Opfer“ (Ex12, 27), das als Ersatz für den Erstgeborenen diente. Dieses Opfer wies darauf hin, wie Christus unser Stellvertreter wurde. Aufgrund unserer Sünden gegen Gott hatten wir die Todesstrafe verdient. Aber Christus nahm unsere Strafe auf sich, als er am Kreuz starb (siehe Röm3, 25). Paulus nennt Christus das Passalamm, das für uns geopfert wurde (1Kor5, 7). Das Lamm musste ein „makelloses“ (Ex12, 5) männliches Tier sein, es repräsentierte Christus, den vollkommenen, sündlosen Sohn Gottes (vgl. Joh8, 46; Hebr4, 15). Das Essen des Lammes drückte aus, dass die Israeliten sich mit dem Tod des Lammes identifizieren und ihn annahmen, was sie vor dem physischen Tod rettete. In ähnlichem Sinn bedeutete die Teilnahme am Mahl des Herrn unserer Identifikation mit und Teilhabe an dem Tod Christi, was uns vor dem geistlichen Tod rettet (1Kor10, 16-17; 24-26). Sein Opfer war das einzige, das nötig war, um uns zu retten, und das einzige, das dies tun konnte. Nun feiern wir das Mahl des Herrn zu seinem „Gedächtnis“ (1Kor11, 24), zur Erinnerung an ihn. Das Bestreichen der Türpfosten war ein Akt des gehorsamen Glaubens (Ex12, 28; vgl. Hebr11, 28). Durch diesen Glauben brachte das Blutopfer Befreiung (Ex12, 7. 13). Auch die geistliche Errettung geschieht durch „Glaubensgehorsam“ (Röm1, 5) aufgrund der Tatsache, dass Christi Blut vergossen wurde, um unsere geistliche Freiheit zu ermöglichen.
Zum Passalamm wurde ungesäuertes, das heißt, ohne Hefe zubereitetes Brot gegessen (Ex12, 8). Da die Bibel Hefe bzw. Sauerteig oft als Symbol der Sünde und Verdorbenheit erwähnt, stellt dieses ungesäuerte Brot die Trennung Israels von Ägypten dar, das Weltlichkeit und Sünde repräsentierte. Dies veranschaulicht, dass Menschen, die Gott folgen und eine persönliche Beziehung zu ihm haben wollen, sich von der sündigen Welt trennen und sich Gott allein weihen müssen.
Das Neue Testament betont mehrere Wahrheiten bezüglich des Todes Christi. Sein Tod ist ein Opfer, Jesus opferte bereitwillig sein eigenes vollkommenes und sündloses Leben (vgl. 1Kor5, 7; eph5, 2). Sein Tod ist repräsentativ, d.h. der Tod wurde von einer Person ertragen, damit er anderen zu gute kommt. Jesus ist nicht sich selbst zuliebe gestorben, sondern anderen zuliebe (Röm5, 8; 8, 32; Mk10, 45; Eph5, 2). Sein Tod ist stellevertretend, Christus hat als Ersatz für Dich den Tod als Strafe für deine Sünde auf sich genommen (Röm6, 23). Sein Tod ist versöhnend, d.h. er hat Frieden geschaffen und Probleme beseitigt. Christi Sterben für Sünder hat Gottes absolute Gerechtigkeit und moralische Ordnung erfüllt, die eine Strafe für Sünde und einen Preis für die menschlichen Vergehen gegen ihn forderte. Christi Opfer hat diese Strafe gänzlich beglichen und dadurch Gottes Zorn, d.h. seinen gerechtfertigten Ärger und Strafakt, von allen abgewandt, die ihre Sünden bekennen, sich von ihnen abwenden, Christi Vergebung annehmen und ihm ihr Leben anvertrauen. Durch Christi Blut wurde Gottes Heiligkeit bewahrt; nun konnte er uns seine Gnade und Liebe offenbaren (vgl. Joh3, 16). Gott selbst hat sich diesen Plan ausgedacht, nicht weil er dir etwas schuldig war, sondern wegen seiner Liebe und seines Erbarmens für dich. „Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich“ (2Kor5, 19; vgl. Joh3, 16; Röm5, 8; 8, 3. 32; 1Kor8, 6; Eph4, 4.6). Sein Tod ist sühnend, Jesus vollkommenes Opfer hat nicht nur den vollen Preis für deine Sünden bezahlt, sondern auch die Schuld aller ausgelöscht die seine Vergebung annehmen und ihm nachfolgen. Christus lässt es so erscheinen, als ob seine Anhänger nie gegen Gott verstoßen hätten. Durch Christi Tod wurde die Macht der Sünde, die Menschen von Gott trennte, im Leben derer gebrochen, die sich ihm ganz hingeben. Sein Tod ist absolut wirksam, Christi Sühnetod, d.h. Sünden bedeckender Vergebung schaffender Tod hat die Kraft Menschen wieder in eine rechte Beziehung zu ihm zu bringen, wenn sie ihren Glauben auf ihn setzen. Sein Tod ist siegreich, durch seinen Tod am Kreuz hat Christus erfolgreich gegen die Macht der Sünde, Satans und seine dämonischen Mächte gekämpft, die einst die gesamte Menschheit gefangen hielten. Sein Tod ist der Anfang des Sieges über die geistlichen Feinde Gottes und der Menschheit (Röm8, 3; Joh12, 31-32; Kol2, 15). Jesus Tod hat das Lösegeld bezahlt (1Petr1, 18-19) an Gott, nicht an Satan. Als Folge davon befreit Jesus Menschen von der Sünde (Röm6, 6), vom Tod (2Tim1, 10; 1Kor15, 54-57) und Satan (Apg10, 38). Christi Sieg hat es Menschen ermöglicht, Gott zu dienen und mit ihm persönlich in Kontakt zu treten. Du kannst jetzt mit Gott Gemeinschaft haben, ohne einen Priester mit einzubeziehen, die ungesunde Macht der Kirche über die Menschen ist gebrochen. Komme so wie du bist und habe keine Scheu, die Zeit des Ablasses ist endgültig vorbei.
Potenziell stehen alle Folgen des Opfertodes Christi jedem Menschen zur Verfügung. Doch konkret werden sie nur in Menschen wirksam, die durch den Glauben Jesus Opfer für sich selbst annehmen und ihre Hingabe zeigen, indem sie sich seinen Absichten für ihr Leben ausliefern. „Komm auch Du, greif zu“!
Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Thorsten Thiem