Wir müssen Mut haben zum reden
Wir müssen Mut haben zum reden
Was haben meine Gedanken heute so in die Welt hineinprojiziert.
Kennt ihr dieses Gefühl mit guten Gedanken wach zu werden und kennt ihr das Gefühl mit schlechten Gedanken wach zu werden. Das heißt doch, dass wir Menschen in der Nacht weiterdenken, somit müsste unser Gedankenzentrum, doch irgendwann mal einen Burnout bekommen. Überlege dir mal, du müsstest 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, Jahr ein, Jahr aus durch arbeiten.
Fertig vorgestellt? Jetzt kannst du dir vorstellen was dein Gedankenzentrum zu leisten hat. Gedankenzentrum, oder nennen wir es Gehirn, nein ich bleibe beim Gedankenzentrum, das hört sich Spukiger an. Unsere Gedanken, werden von unserem Gedankenzentrum, in unsere Gefühlsbahn gesendet und direkt zum Herz transportiert. Somit lassen sich die massigen Depressionen und Herzkrankheiten erklären die es in der Welt gibt.
So das waren aber nicht meine eigentlichen Gedanken, die ich niederschreiben wollte, die dienten jetzt als Lückenfüller, bis mir die eigentlichen Gedanken wieder eingefallen sind, weil ich sie wieder mal vergessen hatte, also musste ich sie jetzt neu denken.
Meine Gedanken waren heute mit der Frage beschäftigt, warum Depressionen so oft verheimlicht werden oder werden müssen. Wir Menschen sprechen über alle unsere Krankheiten, egal ob einen Husten, Schnupfen, Beinbruch, Krebs, wie oft höre ich die Worte „ich habe Rücken“, aber über Depressionen spricht kaum einer. Im Bus oder im Zug kann man es viel und gut beobachtet, wie ältere Menschen sich über ihre Krankheit und Gebrechen sprechen, ist schon wie ein Kartenspiel, hin und her, der eine Muss den anderen übertrumpfen. Depressionen darf man nicht haben, selbst jeder Suchtkranke outet seine Sucht, weil es ja als Krankheit anerkannt ist und es ordentlich Mitleid aus der Öffentlichkeit gibt.
Auch ich habe nicht über meine Depressionen gesprochen oder gar gesagt ich habe keine, ich doch nicht. Viele Menschen habe ich betreut, die unter Depressionen litten, sie durften das alle haben, nur ich nicht. Aber ich habe Depressionen und heute weiß ich dass sie mich schon viele, viele Jahre begleiten. Es fällt mir immer noch schwer darüber zu reden oder es zuzugeben, aber ich wage hin und wieder den Schritt aus der Dunkelheit heraus und sage „ja ich habe Depressionen“. In der christlichen Szene ist oftmals noch härter für die Betroffenen darüber zu reden. Denn es ziemt sich nicht, als Christ Depressionen zu haben, da „Jesus den Christenmensch frei“ gemacht hat oder noch ein Favorit von mir, du darfst als Christ nicht zur „Psychotherapie“ gehen. Christen sollen in die Gemeinde gehen, für sich beten lassen und gut ist, maximal ein paar Seelsorgestunden beim Pastor, dann ist das weg und wir können wieder auf Normalmodus schalten. Normal Familie, Normal Gemeinde, Normal Arbeiten, alles normal, so wie es sich gehört.
Ich bin aus diesen Kreislauf ausgebrochen, ausgesprochen aus dem „Normal“, denn Normal geht nicht, wenn du Depression hast. Denn wenn sie wiedermal die Hauptrolle spielen wollen, ist vorbei mit normal, dann ist anders sein angesagt, anders als die anderen. Weil dann kannst du mit den anderen nicht mithalten, mit den sogenannten Normalen.
Was habe ich heute aus meinen Gedanken gelernt?
Ich habe gelernt, dass ich als Betroffener, mehr über meine Depressionen und Angststörungen reden soll, damit andere Betroffene ihre Angst verlieren. Und ich weiß dass Gott immer bei mir ist, und er immer für mich da ist und ich Gewiss sein kann, das er mich Freisetzt und mich heilt.
Gottes Segen und liebe Grüße
Euer Thorsten